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VanEck: Goldminenbetreiber reagieren und sind kostenbewusster

Die Renditeveränderungen bei US-Staatsanleihen hatten auch Auswirkungen auf den Goldpreis, wie Joe Foster, Portfoliomanager und Goldstratege bei VanEck, in seinem aktuellen Goldkommentar schreibt.

Joe Foster, Portfoliomanager und Goldstratege bei VanEck
Joe Foster, Portfoliomanager und Goldstratege bei VanEck© Van Eck

Während der Goldpreis am 22. April auf ein Monatshoch von 1.798 US-Dollar kletterte, fielen die zehnjährigen Renditen auf ein Monatstief von 1,53 Prozent. Zum Monatsende kehrten die Renditen von ihren Tiefstständen zurück - und Gold gab auf 1.770,55 US-Dollar nach.

Goldkorrektur zu Ende?
„Goldaktien tendierten höher als Gold, wobei der NYSE Arca Gold Miners Index (GDMNTR) und der MVIS Global Junior Gold Miners Index (MVGDXJTR) zum Monatsende um 7,1 Prozent beziehungsweise 7,4 Prozent zulegten“, erklärt Foster. „Obwohl es weiterer Beweise bedarf, um den Ausbruch zu bestätigen – das heißt eine anhaltende, positive Wertentwicklung – sind wir der Meinung, dass Goldaktien derzeit das Ende der jüngsten, anhaltenden Korrektur im Goldpreis widerspiegeln könnten“, sagt Foster.

Margen für Goldminen nach wie vor intakt
Der Rückgang des Goldpreises unter die Marke von 1.700 US-Dollar im März war für die Minengesellschaften kein Grund zur Sorge, da sie weiterhin einen starken Cashflow meldeten. Während die meisten Analysten für 2021 von einer niedrigen, einstelligen Kosteninflation ausgehen, enthalten die längerfristigen Prognosen nach wie vor Gesamtkosten (All-in Sustaining Costs, AISC) von etwa 1.000 US-Dollar pro Unze.

Kosten im Visier
„Wir schätzen die durchschnittlichen AISC für 2021 um 4 Prozent höher als für 2020 und somit auf 1.047 US-Dollar pro Unze für das von uns abgedeckte Universum. Nach unserem Dafürhalten werden die AISC der Unternehmen in unserem Portfolio im Jahr 2021 durchschnittlich 1.023 US-Dollar betragen“, sagt Foster. Die Hauptgründe für die höheren Kosten 2021 sieht er vor allem bei Punkten wie Lizenzgebühren, Kapital für den Unterhalt der Minen, Treibstoffkosten sowie pandemiebedingten Zusatzkosten. Weitere Kostentreiber, die im Jahr 2021 überraschen könnten, seien die Stahlpreise und die Währungsstärke in Kanada und Australien. Auch Engpässe bei Halbleitern könnten die Produktion von Maschinen in der zweiten Jahreshälfte beeinträchtigen.

Minen verfügen heute über bessere Kostenkontrolle
Die Unternehmen weisen in diesem Zyklus jedoch eine bessere Kostenkontrolle auf als je zuvor. „Die Kosten konnten begrenzt werden, da sich die Unternehmen eher auf die betriebliche Effizienz konzentrieren und weniger von Wachstum besessen sind“, sagt Foster. Ein weiterer wichtiger Beitrag zur Kostenbegrenzung ist laut dem Goldexperten die Einführung neuer Technologien wie autonomer Förder- und Transportsysteme oder neuer Einrichtungen zur Erzsortierung, welche Material-, Wasser- und Stromverbrauche senken können. (kb)

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