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Vabanquespiel von Kyle Bass: Spekulation auf Aufhebung des Dollar-Pegs

Hegdefondsmanager Kyle Bass setzt viel aufs Spiel bei einem Währungsgeschäft, an dem sich Investoren seit mehr als drei Jahrzehnten die Zähne ausgebissen haben: Er will mit einem Hebel von 200:1 auf die Aufhebung des "Dollar Peg", also der Dollar-Bindung des Hongkong-Dollars, spekulieren.

Hegdefondsmanager Kyle Bass (Bild) versucht ein Comeback mit einer steilen Wette gegen den Dollar Peg, nachdem ihm in den letzten Jahren seit der erfolgreichen Wette gegen Subprime nicht mehr allzu viel gelungen ist. 
Hegdefondsmanager Kyle Bass (Bild) versucht ein Comeback mit einer steilen Wette gegen den Dollar Peg, nachdem ihm in den letzten Jahren seit der erfolgreichen Wette gegen Subprime nicht mehr allzu viel gelungen ist. © Bloomberg / Bloomberg News

Der Gründer von Hayman Capital Management im texanischen Dallas, Kyle Bass, legt einen neuen Fonds auf, der auf die Auflösung der Bindung des Hongkong-Dollar an den Greenback wetten wird. Bass, bekannt für seine vorausschauende Positionierung gegen Subprime-Hypotheken vor der Finanzkrise 2008, wolle über Optionskontrakte das Vermögen des neuen Fonds um das 200-Fache hebeln, sagten die anonoym bleiben wollenden Personen gegenüber Bloomberg.

Vabanquespiel: Ein Vielfaches des Einsatzes - oder Totalverlust
Die Strategie sei darauf ausgerichtet, enorme Gewinne zu erzielen, wenn Hongkongs Währung gegenüber dem Dollar fällt, hieß es weiter. Allerdings würden die Investoren ihr gesamtes Geld verlieren, wenn die Kopplung nach 18 Monaten immer noch intakt ist. Es ist unklar, wie viel Geld Bass für diese Alles-oder-Nichts-Wette aufbringen konnte.

Selbst für Bass ein gewagtes Geschäft
Er profitierte zwar reichlich von der Subprime-Krise, hatte seither aber weniger Erfolg mit seinen Doomsday-Rufen auf alles Mögliche von japanischen Staatsanleihen bis hin zum chinesischen Yuan. Nun nimmt der 50-jährige Investor den Hongkong-Dollar ins Visier und setzt darauf, den Niedergang der Bindung an den US-Dollar zeitlich bestimmen zu können. Dabei hat die Dollar-Bindung seit ihrer Einrichtung 1983 wiederholt spekulative Angriffe überstanden und namhafte Investoren auf dem falschen Fuß erwischt, darunter auch George Soros.

Hongkongs Währungs-Peg trotzte seit 1983 allen Angriffen
Wird es auch dieses Mal so sein, wenn Kyle Bass "all-in" mit seinem neuen Fonds geht und die Anbindung des Hongkong-Dollar an den US-Dollar herausfordert?

Bass, ein lautstarker Kritiker der Kommunistischen Partei Chinas, schrieb in einem Gastbeitrag für "Newsweek" letzten Monat, dass Hongkong zum “Ground Zero für den ideologischen Konflikt zwischen Demokratie und hartnäckigem chinesischem Kommunismus” geworden sei. Vor Gefahren für die Dollar-Bindung warnt er aber schon seit etwas über einem Jahr.

Eine Frage des Timings - bei 18 Monaten Laufzeit der Wette
Seinen Fonds lanciert Bass nun in Zeiten extremer politischer und wirtschaftlicher Turbulenzen. Die Coronavirus-Pandemie und Proteste gegen die Regierung haben Hongkong in die tiefste Rezession Beginn der Datenerfassung abrutschen lassen. Und die Entscheidung Pekings vom vergangenen Monat, die umstrittenen nationalen Sicherheitsgesetze in der Sonderverwaltungszone einzuführen, schürt Angst vor Kapitalflucht und potentiell schädigenden US-Sanktionen.

64-facher EInsatz bei Abwertung des Hongkong-Dollar zum US-Dollar um 40 Prozent
Bass sagte zu potentiellen Anlegern, dass der Hong Kong Opportunities Fund, LP-Prodigious Series am 1. Juni 2020 aufgelegt werden soll, wie ein Informant berichtet. Er habe eine 64-fache Rendite in Aussicht gestellt, wenn die Währung um 40 Prozent sinkt. Investoren können aus dem neuen Fonds von Bass zwei Jahre lang keine Mittel abziehen, und es fällt eine einmalige Verwaltungsgebühr von zwei Prozent an, so die mit der Angelegenheit vertrauten Personen. Hinzu kommt eine Performancegebühr von 15 Prozent, die auf 20 Prozent steigt, wenn die Nettorendite des Fonds 100 Prozent übersteigt. (kb)

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