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USA und China gleichen weltweite Schwäche im Welthandel aus

Der HCOB-Welthandelstracker erfasst frühzeitig die Entwicklung des realen Welthandels (Export plus Import). Dafür werden monatliche Export- und Importdaten aus 81 Ländern aufbereitet und aggregiert.

© vegefox.com / stock.adobe.com

Der Welthandelstracker der Hamburg Commercial Bank (HCOB) hat eine Vorlaufzeit zu vergleichbaren Indizes, weshalb die Ergebnisse mit ähnlicher Präzision früher als bei anderen Instituten zur Verfügung stehen. Geographisch betrachtet wird eine Unterteilung vorgenommen, um regionale Trends festzustellen und die größten Wachstumstreiber einfacher zu identifizieren. Inspiriert ist die Erstellung des Welthandelstrackers durch das CPB-Forschungsinstitut, das einen ähnlichen Index erstellt. Neben der Möglichkeit, granular nach Ländern die Dynamik der Welthandelsentwicklung zu beobachten, bietet der HCOB-Welthandelstracker den Vorteil einer früheren Veröffentlichung der Daten.

Welthandel stagniert im Juni 2024, im Juli gab es ein Plus
­Im Juni 2024 stagnierte der Welthandel mit null Prozent im Vergleich zum Vormonat, im Juli hingegen dürfte der Welthandel laut der vorläufigen Schätzung um 0,5 Prozent gestiegen sein. Deutschlands Außenhandel zeigte sich im Juni mit minus 1,7 Prozent sehr schwach, wodurch die gesamte Eurozone (minus 0,7 Prozent) und damit auch der Welthandel insgesamt runtergezogen wurde. China, aber auch die USA zeigten sich im Juni mit jeweils 1,3 Prozent sehr robust. Die meisten anderen Regionen zeigten sich im Juni schwach.

Die positiven Impulse kamen fast ausschließlich aus den beiden größten Volkswirtschaften der Welt, die USA und China. Das Außenhandelsvolumen beider Länder wuchs um jeweils 1,3 Prozent an, die restlichen Regionen zeigten sich schwach. Die Eurozone schrumpfte um 0,7 Prozent, Lateinamerika um 1,2 Prozent, Asien ohne China sogar um fast drei Prozent. Wäre der Handel der USA und China ebenfalls nur stagniert, dann hätte der Juni mit minus 0,3 Prozent deutlich schlechter ausgesehen.

Regionenbetrachtung
Aber auch Lateinamerika (minus 1,2 Prozent), Zentral- und Osteuropa (minus 1,4 Prozent) und die sogenannten „anderen entwickelten Länder“ (minus 2,7 Prozent), die Länder wie Dänemark und Kanada enthalten, zeigten sich deutlich schwächer. Wie auch an der Weltkarte zu sehen ist, gab es diesen Monat kaum Länder, die als positive Ausreißer glänzen konnten. Vielmehr war ein Rückgang auf breiter Ebene zu sehen, der durch die USA und China kompensiert wurde.



Für den Juli erwartet die HCOB ein stabiles Wachstum des Welthandels
Laut den ersten Daten von einzelnen Statistikämtern und der HCOB-Schätzung dürfte der Welthandel im Juli um 0,5 Prozent gewachsen sein, wobei vor allem die Zahlen zu China und Lateinamerika schwächer ausfallen dürften (jeweils minus 1,8 Prozent) und die Eurozone, der Nahe Osten und Afrika und die anderen entwickelten Länder positiv zum Wachstum beitragen dürften. (kb)

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