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US-Senat knöpft sich Stablecoins vor

Vor wenigen Tagen traf sich der Ausschuss für Banken, Wohnen und städtische Angelegenheiten des US-Senats zu einer offenen Sitzung über Stablecoins. Dabei erläuterten Vertreter des Ausschusses die Funktion und Verwendung von Stablecoins und die mit ihnen verbundenen Risiken.

© Hafakot / stock.adobe.com

Bei der Anhörung im US-Senat zum Status von Stablecoins sagten die folgenden Personen als Zeugen aus: Alexis Goldstein, Director of Financial Policy, Open Markets Institute; Dante Disparte, Chief Strategy Officer und Head of Global Policy, Circle; Jai Massari, Partner, Davis Polk & Wardwell, LLP sowie Hilary J. Allen, American University Washington College of Law.

Vorschläge über ihr vollständiges Verbot diskutiert
Bei der Anhörung wurden eindrückliche Meinungen über Stablecoins ausgetauscht und Vorschläge über ihr vollständiges Verbot diskutiert. Goldstein und Allen argumentierten, dass Stablecoins zwar die finanzielle Inklusion versprachen, aber fast ausschließlich für Kryptospekulationen verwendet werden. Disparte wies jedoch darauf hin, dass vom USDC von Circle, einer drei Jahre alten Digitialwährung, mehr als 40 Milliarden im Umlauf sind und der USDC insgesamt mehr als 1,4 Billionen Onchain-Transaktionen unterstützt hat. Für den Chief Strategy Officer von Circle standen diese Zahlen für große Bemühungen zur Verbesserung der finanziellen Inklusion, der verantwortungsvollen Innovation und der Integrität. Disparte kam auch auf die Circle-Impact-Initiative zu sprechen: Diese habe USDC-Dollar-Reserven in Minority Depository Institutions (MDIs) und Community-Banken im ganzen Land zugewiesen, in der Hoffnung, dass sich daraus im Laufe der Zeit Milliarden von Dollar ergeben, die die Bilanz dieser Banken und dadurch auch ihre Gemeinschaften stärken.

Professorin ausdrücklich gegen Stablecoins
Die Universitätsprofessorin Hillary Allen wiederum sprach sich ausdrücklich gegen Stablecoins aus und schlug entweder ein vollständiges Verbot oder alternativ die Einführung einer Lizenz für jene vor, die Stablecoins außerhalb des DeFi-Ökosystems ausgeben dürfen. Jai Massari argumentierte jedoch, dass es nicht erforderlich sei, Stablecoin-Emittenten zu einem Status als versicherte Verwahrstellen zu verpflichten, wie es von der der President's Working Group on Financial Markets (PWG) (einer Arbeitsgruppe der Regierung) vorgeschlagen wurde. Dies sei auf den Unterschied zwischen den Banken und Stablecoin-Emittenten zurückzuführen: Banken unterliegen einer Verschuldung und riskanteren Kapitalquoten, die relativ illiquide und riskantere Vermögenswerte als Barmittel annehmen. Stattdessen empfahl Massari dem Kongress, eine optionale Bundescharta für Stablecoin-Emittenten in Betracht zu ziehen, die im Gegenzug für die Aufsicht durch die Bundesaufsichtsbehörden der Notwendigkeit einer bundesstaatlichen Lizenzierung zuvorkommen würde.

Wie der anwesende Senator Pat Toomey während der Anhörung erwähnte, haben sich Stablecoins trotz aller Kritik als gefragtes und in gewissem Maße dringend benötigtes Finanzprodukt erwiesen. Wenn sich die USA also nicht mit ihnen anfreunden, werden sie Akzeptanz durch andere Akteure finden.

Was 21Shares dazu sagt
Deren These ist, dass eine stärkere regulatorische Aufsicht über Stablecoins für mehr Klarheit über ihren Stellenwert sorgen wird. Aber 21Shares glaubt nicht, dass ein vollständiges Verbot den Endnutzern zugutekommt, insbesondere dort, wo Stablecoins bereits eine wichtige Rolle bei der finanziellen Inklusion spielen. Dazu gehört auch Venezuela, wo Circle mit dem Unternehmen Airtm zusammenarbeitete, um mit Hilfe von USDC für die Entlohnung von Gesundheitspersonal zu sorgen: Danke USDC konnten die Mitarbeiter des Gesundheitssystems inmitten der Pandemie aus Mitteln in eingefrorenen Bankkonten bezahlt werden. Dies ist ein Beweis dafür, dass Stablecoins die Lebensbedingungen von Beschäftigten auf der ganzen Welt verbessern können und gleichzeitig die Nachfrage nach dem US-Dollar steigern können, der für tagtäglich notwendige Überweisungen und Transaktionen am besten geeignet ist. (kb)

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