Logo von Institutional Money
| Märkte

Universal Investment gewährt Einblick in die Spezialfonds-Entwicklung

Eine jüngst veröffentlichte Spezialfondsanalyse von Universal Investment gibt einen guten Überblick über die Investmententscheidungen von Asset Ownern wie Pensionskassen, Versicherungen oder Betriebsrentenkassen.

Katja Müller, COO von Universal Investment: "Die anhaltende Unruhe an den Finanzmärkten fordert auch die Verantwortlichen von Spezialfonds immer wieder aufs Neue. Seit mehr als zehn Jahren gibt die regelmäßige Spezialfondsanalyse von Universal Investment, eine der größten europäischen Fonds-Service-Plattformen, Einblicke in die Investmententscheidungen beispielsweise von Pensionskassen, Betriebsrentenkassen oder Versicherungen. Volatilitätsvorsorge und die Erschließung neuer Renditemöglichkeiten stehen da
Katja Müller, COO von Universal Investment: "Die anhaltende Unruhe an den Finanzmärkten fordert auch die Verantwortlichen von Spezialfonds immer wieder aufs Neue. Seit mehr als zehn Jahren gibt die regelmäßige Spezialfondsanalyse von Universal Investment, eine der größten europäischen Fonds-Service-Plattformen, Einblicke in die Investmententscheidungen beispielsweise von Pensionskassen, Betriebsrentenkassen oder Versicherungen. Volatilitätsvorsorge und die Erschließung neuer Renditemöglichkeiten stehen da© Universal Investment

Auch wenn das Volumen im dritten Quartal leicht rückläufig war: Spezialfonds sind aus einer Branche, die immer komplexer wird, nicht mehr wegzudenken. Nicht zuletzt wegen der zunehmenden regulatorischen Auflagen. "So ist das verwaltete Spezialfondsvermögen von Universal Investment auch durch den Zugang vieler namhafter Mandate allein innerhalb der vergangenen zwölf Monate um zehn Prozent auf rund 555 Milliarden Euro gestiegen", erklärt Katja Müller, COO von Universal Investment, gegenüber "Institutional Money".

Private Equity stützt langfristige Wertentwicklung
Alternative Investments nehmen mittlerweile neben den klassischen Anlageformen Aktien und Renten einen festen Platz in den Portfolios ein. Auf Jahressicht stieg ihr Volumen um über 2,5 Prozentpunkte auf 94,6 Milliarden Euro. Das sind rund 17 Prozent des Gesamtvermögens aller Spezialfonds per 30. Juni.

Die Anlagevolumina in Eigenkapitalstrukturen wie Private Equity, Infrastruktur oder Private Equity Real Estate legten dabei am kräftigsten zu und stehen für 64 Prozent aller Alternative Investments. Debt-Strukturen, wie Unternehmensfinanzierungen machten 14 Prozent aus, wie nachfolgende Grafik zeigt. Sie waren auch besonders deshalb gefragt, weil klassische Kreditfinanzierungen immer stärker über institutionelle Investoren abgewickelt werden.

Abbildung 1: Entwicklung Alternative Investments

Stand: Juni 2023; Quelle: Universal-Investment-Gesellschaft mbH

Anleihen sind wieder eine Alternative
Auch bei Anlagen in den Private Markets macht sich das gestiegene Zinsniveau bemerkbar: Während insbesondere kleinere Anleger wieder stärker direkt in Anleihen gehen, weil die Anlagevoraussetzungen hier vergleichsweise weniger komplex sind als bei den Alternative Investments, setzen vor allem größere Anleger nach wie vor auf die Möglichkeiten, die ihnen diese bunt gemischte Assetklasse bietet.

Dabei ist auch hier eine immer stärkere Fokussierung auf ESG-Faktoren erkennbar. Im Gegensatz zu den klassischen Anlageformen ist es bei so komplexen Projekten wie dem Bau einer Windkraftanlage allerdings wesentlich aufwändiger, transparente und vergleichbare Daten zu bekommen und auszuwerten. Dafür entwickelt die Branche gerade intensiv die unterschiedlichsten Lösungen.

Immobilien-Assets: Stabilität
Neben Beteiligungen in Private Equity und Private Debt nutzen professionelle Investoren schon seit Jahren auch Immobilieninvestments für mehr Diversifizierung und als Inflationsschutz. Zum Ende des ersten Halbjahres waren 6,14 Prozent des Gesamtvermögens bei Universal Investment in Real Estate angelegt. Berechnungsbasis ist das Bruttofondsvolumen, merkt Müller an.

Die globale Vielfalt bei der Auswahl der Objekte wird für Spezialfondslenker immer wichtiger. Zwar waren zum Stichtag noch rund 43 Prozent in Deutschland angelegt, das sind 1,5 Prozentpunkte mehr als noch vor einem Jahr.

Aber auch die Transaktionsvolumina in Nordamerika nahmen zu: mit 27 Prozent lagen sie 2,5 Prozentpunkte über dem Niveau per 30. Juni 2022. Engagements in Europa ohne Deutschland lagen bei 21 (minus drei), Real Estate-Projekte in Asien und Australien bei neun Prozent (minus eins).

Büroimmobilien waren wieder die stärkste Nutzungsklasse: Auf Grundlage der Jahresnettosollmiete kamen sie auf einen Anteil von 37 Prozent. Auf dem zweiten Platz liegen Projekte in den Bereichen Handel und Gastronomie (29), danach kommt Wohnen mit 22 Prozent.

Abbildung 2: Real Estate-Investments - kumuliertes Transaktionsvermögen

Kumuliertes Transaktionsvolumen, Haupt-Nutzungsarten zum Stichtag, Stand: 30. Juni 2023; Quelle: Universal-Investment-Gesellschaft mbH

Analyse der Aktien- und Rentenanteile
Zum Ende des dritten Quartals lag die Aktienquote der Spezialfonds bei 23,5 Prozent. Das ist ein Prozentpunkt mehr als zum gleichen Stichtag 2022. Bei der Rentenquote macht sich die Zinswende deutlich bemerkbar: Nachdem es hier jahrelang nur bergab ging, ist seit rund elf Monaten ein Aufwärtstrend zu erkennen: 38,4 Prozent aller Spezialfonds waren per 30. September in Renten angelegt. Dabei hielten sich Staatsanleihen mit rund 29 und Firmenbonds mit 28 Prozent in etwa die Waage. Finanztitel kamen auf 9,6 Prozent, während der Anteil von Pfandbriefen und Covered Bonds bei 9,5 Prozent lag.

Fondslenker haben seit dem Sommer auch ihre mittel- und langfristigen Laufzeiten der neuen Zinswelt angepasst und zugekauft. Dabei scheint die Mehrheit damit zu rechnen, dass bei der Zinsentwicklung ein Plateau erreicht ist, welches noch länger andauern sollte.

Die Aktienanteile in den Portfolios haben sich trotz Krisen und höheren Risiken verhältnismäßig gut entwickelt. Allerdings bleibt das makroökonomische Umfeld mit neuen Krisenherden schwierig. Die Profis halten ihre Aktien-Allokationen und warten ab. Der Trend, in Technologieaktien anzulegen ist dabei nach wie vor stark, hat aber etwas nachgelassen. Tech-Werte liegen mit 17 Prozent bei der Gewichtung ganz vorne. Zusammen mit Communication Services kommen sie sogar auf 22,5 Prozent. Auf dem zweiten Platz finden sich mit 13,6 Prozent Finanztitel gefolgt von Industriewerten (12,2 Prozent).

Aufwind für kurzfristige Performance
"
Das klassische Rentensegment wirft wieder Verzinsungen ab, mit denen die Pensions- oder Rentenzusagen eingehalten werden können. Mussten Spezialfondslenker zum 30. September des Jahres 2022 auf Sicht von zwölf Monaten noch eine negative Wertentwicklung von 5,62 Prozent hinnehmen, lag ein Jahr später, Ende September 2023, die Jahresperformance bei einem Plus von 4,27 Prozent. Hier dienten besonders Anlagen in Hedgefonds und Aktien als Rendite-Booster. Mittel- und langfristig stabilisierten vor allem Alternative Investments das Gesamtergebnis", kommentiert Müller abschließend und verweist dabei auf die nachfolgende Grafik. (aa)

Abbildung 3: Performance von Spezialfonds

Dieses Seite teilen