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Uniper will nach Gasmangel Rettungskredit; Aktienkurs bricht ein

© Thomas Hansen / stock.adobe.com

Wegen der Gaslieferbeschränkungen durch Russland und des Kostendrucks aus der Ersatzbeschaffung erörtert der Energiekonzern Uniper mit der Bundesregierung die Möglichkeit von Staasbeihilfen bis hin zu einer Aktienbeteiligung im Zuge einer Kapitalerhöhung, berichtet Bloomberg News. Der Ausblick für das Geschäftsjahr wurde verworfen.

“Uniper prüft, wie die Liquidität der Gesellschaft weiter gesichert werden kann”, hieß es am Mittwochabend aus Düsseldorf. Mit der Bundesregierung würden mögliche Stabilisierungsmaßnahmen besprochen “wie zum Beispiel Garantie- und Sicherheitsleistungen, Erhöhung der aktuellen, noch nicht gezogenen KfW-Kreditfazilität bis hin zu Beteiligungen in Form von Eigenkapital.”

An der Börse brachen Uniper um bis zu 20 Prozent ein und fielen auf das niedrigste untertägige Niveau seit mehr als fünf Jahren. Seit Jahresanfang haben die Papiere zwei Drittel ihres Werts verloren.

Seit dem 16. Juni erhält Uniper von der russischen Gazprom nur 40 Prozent der vertraglich zugesicherten Gasmengen. Um die Versorgungssicherheit der Kunden zu gewährleisten, nutzt der Konzern “Flexibilitäten im Portfolio” sowie Ersatzbeschaffungen, die jedoch aktuell zu deutlich höheren Preisen erfolgen.

“Da Uniper diese Mehrkosten bislang nicht weitergeben kann, entstehen hieraus signifikante finanzielle Belastungen”, erklärte das Management. Bei einer Feststellung der Gasmangellage durch die Bundesnetzagentur könnten die derzeitigen Belastungen teilweise weitergegeben werden. Dies wäre Voraussetzung, um eine neue Ergebnisprognose abgeben zu können.

Für das erste Halbjahr erwartet Uniper “signifikante” Rückgänge bei dem bereinigten Ebit und dem bereinigten Konzernüberschuss. (kb)

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