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Union Investment: EZB lässt keinen im Regen stehen

Die Europäische Zentralbank unterstützt die Wirtschaft in der Krise massiv. Und es ist wahrscheinlich, dass sie ihr Hilfsprogramm sogar weiter aufstockt, sagt Jörg Zeuner, Chefvolkswirt bei Union Investment.

© Patrizia Tilly / stock.adobe.com

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird die Wirtschaft auch zum Jahresende weiterhin bei der Bewältigung der Coronakrise und ihrer Folgen unterstützen. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt bei der genossenschaftlichen Fondsgesellschaft Union Investment, ist sich sicher: "Die EZB wird ihre Krisenhilfen auf ihrer Ratssitzung am 10. Dezember erhöhen." Das Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) dürfte bis Ende 2021 verlängert und um 500 auf dann 1.850 Milliarden Euro aufgestockt werden. Das PEPP ist eine geldpolitische Maßnahme der EZB, die die Preisstabilität und die Effektivität der Geldpolitik in der Eurozone während der Covid-19-Pandemie sicherstellen soll.

"Eine Verlängerung des PEPP ohne Aufstockung käme einer Absenkung der monatlich möglichen Kaufvolumen gleich", sagt Zeuner. "Das wäre ein falsches Signal." Auch die Refinanzierungsbedingungen für Geschäftsbanken dürften weiter gelockert werden, weil die Banken mit der Kreditvergabe weiterhin zurückhaltend sind. Das zeigt die aktuelle "Bank Lending Survey" der EZB. "Darüber hinaus ist die Kreditnachfrage der Unternehmen gedämpft. Das bremst die notwendige Erholung", sagt Zeuner.

Umfangreiche Unterstützung
Sollten die Maßnahmen so beschlossen werden, wie der Chefvolkswirt vermutet, rechnet er mit keiner weiteren Erhöhung des PEPP-Gesamtvolumens. "Bleibt die EZB bei ihrem derzeitigen Kauftempo von durchschnittlich rund 17 Milliarden Euro pro Woche, reicht das aufgestockte PEPP problemlos über 2021 hinaus", sagt Zeuner. Die Angst vor einer steigenden Inflation durch die Aufstockung des Programms hält Zeuner für unbegründet, da der Inflationsdruck gering bleiben dürfte. (fp)

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