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UBS trifft mit erstem AT1-Bond seit CS-Deal auf hohe Nachfrage

Die Schweizer Großbank begibt derzeit neue Contingent Convertible (CoCo)-Bonds, die aufgrund attraktiver Konditionen, sprich Zinsen von fast zehn Prozent, von Investoren rege nachgefragt werden. Ein totaler Hair Cut würde im Worst Case nicht drohen, im Extremfall werden UBS-Stammaktien eingebucht.

Bei AT1-Bonds gilt es, einen "Hair Cut" zu vermeiden.
Bei AT1-Bonds gilt es, einen "Hair Cut" zu vermeiden.© Zamrznuti tonovi / stock.adobe.com

Die UBS Group trifft mit ihrer ersten nachrangigen Anleihe seit der Credit-Suisse-Übernahme auf enorme Investorennachfrage. Und das, obwohl bei der Rettung der Credit Suisse 16 Milliarden Franken an Additional Tier 1 (AT1) Bonds ersatzlos abgeschrieben wurden.

Angesichts der Verstimmung, die dieser Schritt im März bei Bondinvestoren ausgelöst hatte, sei das große Echo nicht selbstverständlich. Die UBS bietet informierten Kreisen zufolge zwei auf Dollar lautende unbefristete Papiere an, die in fünf bzw. zehn Jahren gekündigt werden können. Das berichtet Bloomberg News.

Die Gebote der Investoren dafür belaufen sich auf 15 Milliarden Dollar (13,5 Milliarden Franken), heißt es weiter. Dadurch konnte die UBS die angebotene Rendite von rund 10,0 Prozent auf 9,625 Prozent für die kürzere Tranche und von rund 10,125 Prozent auf 9,75 Prozent für die längere verringern. Insgesamt könnten drei Milliarden Dollar begeben werden und die Anleihen könnten noch im Tagesverlauf bepreist werden, schreibt Bloomberg des Weiteren.

AT1-Papiere helfen Banken, die Kernkapital-Anforderungen zu erfüllen, ohne sich ausschließlich auf teureres Eigenkapital stützen zu müssen. Die UBS hat unlängst eine AT1-Anleihe im Volumen von 700 Millionen Singapur-Dollar (464 Millionen Franken) gekündigt. Ein anderer im Volumen von 2,5 Milliarden Dollar ist erstmals im Januar vorzeitig rückzahlbar, wie Bloomberg-Daten zeigen.

Haircut in Form von Wandlung in Stammaktien
Das Zinsniveau der neuen UBS-CoCo-Bonds dürfte attraktiv sein. Die bestehenden AT1-Dollar-Anleihen der UBS bieten bis zu ihrem nächsten Rückzahlungstermin durchschnittlich rund 9,6 Prozent, wie aus von Bloomberg zusammengestellten Daten hervorgeht. Die neuen Anleihen enthalten zudem einen Mechanismus, der die Umwandlung in Stammaktien ermöglicht für den Fall, dass die Statuten der Bank geändert werden, damit genügend Wandlungskapital zur Verfügung steht.

“Die Anleihe sieht im Vergleich zu anderen Anleihen billig aus und wird meiner Meinung nach deutlich überzeichnet sein”, sagt Laurent Frings vom Fondsmanager Aegon. Die mögliche Aktienumwandlung - wahrscheinlich eine Reaktion auf das Credit-Suisse-Debakel - sei ebenfalls positiv, sagte er.

“In Bezug auf die Optik und die Wahrscheinlichkeit, dass ein weiterer Auslöser eintritt und die Aktionäre etwas erhalten, während die AT1-Inhaber nichts erhalten, ist dies definitiv besser”, so Frings.

"Swiss Penalty"
Die von der Schweizer Bankenaufsicht Finma angeordnete Vernichtung der AT1-Anleihen der Credit Suisse hatte den Markt im März erschüttert. Auf dem AT1-Markt kam es daraufhin zu einem Risikoaufschlag, einer so genannten Swiss Penalty, die mehrere Monate andauerte. Seitdem hat sich der Markt jedoch wieder erholt, auch für die AT1-Anleihen der UBS, und einige europäische Banken wagten sich mit Emissionen vor. (aa)

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