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UBP sieht Jahr des Wandels für Privatmarktanlagen heraufziehen

Steigende Zinsen haben für eine Neuverteilung der Risikoprämien an den Börsen gesorgt. Das dürfte der Union Bancaire Privée (UBP) zufolge auch Veränderungen an den Privatmärkten nach sich ziehen.

„Die kommenden Jahre dürften keine Ähnlichkeit mit dem vergangenen Jahrzehnt haben, in dem Extremrisiken durch den „Fed Put“ künstlich unterdrückt wurden“, schreibt das Expertenteam der UBP im "Private Markets 2024 Outlook".

Reality Check für Private Equity
Es sei einleuchtend, dass Unternehmen mit hoch verschuldeten Bilanzen in diesem Umfeld sich nur schwer refinanzieren und ihre Schulden bedienen könnten, ohne den Cashflow zu beeinträchtigen. Das werde die Dynamik der Private Equity-Branche bremsen. UBP erwartet, dass in dem neuen Umfeld eher aktive Ansätze profitieren werden. Bei Private Equity, insbesondere bei Risikokapital, sollten die Manager auf eine starke Cash-Disziplin bei den Unternehmen in ihren Portfolios achten, während Buyout-Investoren mit Hindernissen bei ihrem Ausstieg zu rechnen haben. Das hohe Volumen an abrufbarem „Dry Powder“ sorge zwar für Anlagedruck, ermögliche aber auch, dass Manager bei sich bietenden Investmentchancen schnell zugreifen könnten. Der Sekundärmarkt bietet aus Sicht der UBP derzeit die attraktivsten Investitionsmöglichkeiten im Private Equity-Bereich.

Private Debt – weg von Plain Vanilla-Strategien
„Private Credit war eines der heißesten Themen 2023“, heißt es in dem Report der UBP. Der wachsende Zuspruch, dessen sich die Anlageklasse erfreute, habe auf für sinkende Margen und lockere Covenants gesorgt. Doch jenseits der Plain Vanilla-Strategien fänden sich interessante Anlagemöglichkeiten in Nischenstrategien und bei hybriden Finanzierungsformen. Wegen der hohen Besicherung seien Instrument im Bereich Asset-Based Finance interessant. Ebenso lohne sich ein Blick auf notleidende Kredite (Non-Performing Loans, kurz NPL). Private Debt Manager sollten auf die Zwangsvollstreckung bei einigen Engagements und die Übernahme der Kontrolle über Vermögenswerte vorbereitet sein. „Private Debt Manager müssen bereit sein, mit den Unternehmen gemeinsam an der Bilanzrestrukturierung zu arbeiten“, so die UBP.

Immobilien – differenzierte Herangehensweise vonnöten
Höhere Finanzierungskosten, dauerhaft höhere Inflation und schwaches Wachstum bereiten dem Immobiliensektor Probleme. Daher sei auch hier aktives Management Trumpf. Bereiche mit überzeugenden Anlagemöglichkeiten sieht die UBP im Gastgewerbe und alternative Anlagen, wie zum Beispiel Studentenwohnungen, Logistik und Datenzentren. „Daneben müssen sich Investoren vermehrt komplexeren Transaktionen und Value Add-Strategien zuwenden, um Objekte und Portfolios neu zu positionieren und Wert zu generieren.“

Infrastruktur – Investieren für die kommende Generation
Aufgrund ihrer langfristigen Ausrichtung haben sich Infrastrukturanlagen in den jüngsten Krisen als sehr widerstandsfähig erwiesen. Megatrends böten Investoren in dieser inzwischen eine Billion US-Dollar umfassenden Anlageklasse eine gute Orientierung. Neben Dekarbonisierung der Energieerzeugung und Mobilität sollten Investoren Infrastrukturanlagen im Kontext der Kreislaufwirtschaft wie zum Beispiel Wasseraufbereitung, Recycling, Waste-to-Energy sowie im Zusammenhang mit der Digitalisierung unter die Lupe nehmen.

Veränderungen in der Investmentlandschaft erwartet
Die jüngsten wirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen deuten auf tiefgreifende Veränderungen in der Investmentlandschaft hin. „Die privaten Märkte haben die einzigartige Eigenschaft, in diesem Umfeld Mehrerträge zu generieren und von strukturellen Ineffizienzen jenseits der Marktturbulenzen zu profitieren“, betonen die Privatmarktexperten der UBP. (kb)

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