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Top-Chart-Analyst zu China-Aktien: Ausgangslage so günstig wie selten

Nach Ansicht des Mitbegründers und Geschäftsführers von Renaissance Macro Research sind die "China-Sterne" so günstig wie selten. Das liegt an mehreren Faktoren.

© andy / stock.adobe.com

In den Augen von Jeff deGraaf haben Hedgefonds einen Fehler gemacht, als sie Anfang vergangener Woche chinesische Aktien in Rekordhöhe verkauften, nachdem das Börsenbarometer CSI-300 um 35 Prozent in die Höhe geschossen war. Das ist einem Bloomberg-Bericht zu entnehmen.

Der Mitbegründer und Geschäftsführer von Renaissance Macro Research sagt mit Blick auf seine mehr als drei Jahrzehnte währende Karriere an der Wall Street, dass die Sterne selten so günstig für eine lang anhaltende Rally gestanden hätten.

Interessante Ausgangslage
“Skepsis, Bewertung, Anreize, Dynamik und eine Trendwende” - all das sei vorhanden, sagte er im Bloomberg-Interview.

Vor diesem Hintergrund ist der Lehman Brothers- und Merrill Lynch-Veteran heute einer der größten China-Bullen an der Wall Street. Er prognostiziert, dass der chinesische Leitindex in den nächsten zwölf Monaten mehr als 50% zulegen und die Marke von 6.000 Punkte erreichen wird.

In der jährlichen Umfrage von Institutional Investor war deGraaf bis 2015 elf Jahre lang in Folge zum besten technischen Analysten gekürt worden.

Er hält es nicht für einen Zufall, dass Peking die aggressivste geldpolitische Lockerung seit Jahren eingeleitet hat, als die Aktien im letzten Monat auf Tiefstwerte gefallen waren. “Die Märkte bestimmen die Politik ebenso wie die Politik die Märkte”, so deGraaf.

"Nicht dogmatisch werden"
Im Kontrast zu deGraaf sieht Morgan Stanley den CSI-300 im Juni 2025 bei 4.000 Zählern, was gegenüber dem Schlusskurs vom Donnerstag praktisch kein Aufwärtspotenzial bedeutet.

DeGraaf empfiehlt Investoren, bei Wetten auf China “Stopps einzuhalten und nicht dogmatisch zu werden.”

“Wir sehen den policy response als Selbsterhaltung, eine Reaktion auf die Schwäche und einen möglichen Mario-Draghi-ähnlichen ‘Whatever it takes’-Moment für China”, so deGraaf.

US-Wahl: Keine erheblichen Risiken für China
Mit Blick auf den US-Wahlausgang sieht der ehemalige Chef der technischen Analyse bei Lehman Brothers für die chinesische Börse keine erheblichen Risiken. “Es ist ein Nebenschauplatz, der wahrscheinlich keine große Rolle spielt - und wenn es doch eine Reaktion gibt, eröffnet dies Chancen”, meint deGraaf. (aa)

CSI 300 Index machte einen Sprung nach oben, um anschließend zu korrigieren

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