Tikehau Capital-Chef: "Massive" Private-Equity-Chancen mit Zinsanstieg
Der Mitbegründer der Beteiligungsgesellschaft Tikehau Capital ortet für sein Unternehmen Vorteile aufgrund der höheren Zinsen.
Die Straffung des Zinsumfelds birgt laut dem Private-Equity-Spezialisten Antoine Flamarion “massive Chancen” für private Kapitalgeber. “Es wird super holprig werden”, sagte der Mitbegründer der Beteiligungsgesellschaft Tikehau Capital am Dienstag im Bloomberg-TV-Interview am Rande der Private-Equity-Konferenz IPEM in Paris.
Die Private-Equity-Unternehmen steuerten auf eine neue Ära zu. Die Zentralbanken hätten in Bezug auf die Inflation völlig falsch gelegen.
Vor dem Hintergrund des erstmals seit November über 95 Dollar je Barrel gestiegenen Brent-Ölpreises sagte Flamarion, es bestehe “kein Zweifel, dass sich die Inflation auf unser Portfolio auswirkt”. Tikehau habe indessen schon sehr früh entschieden, massiv in Unternehmen zu investieren, die von der Energiewende profitieren.
Private Kreditgeber profitieren in letzter Zeit von der Zurückhaltung der Banken beim Geldverleih, was einige Beobachter auf eine robustere Aufsicht und Regulierung schieben. “Die Aufsicht versuchen immer mehr zu regeln – ist das gut, ist das schlecht? Es ist so”, sagt Flamarion dazu. Für Unternehmen sei es schwieriger, Geld zu leihen, sodass sie verstärkt auf privates Kapital zurückgreifen.
Tikehau wurde 2004 von Flamarion und Mathieu Chabran gegründet. Beide hatten ihre Karriere bei Merrill Lynch begonnen. Ende Juni beschäftigte die Pariser Beteiligungsgesellschaft 742 Mitarbeiter in 15 Niederlassungen in Europa, dem Nahen Osten, Asien und Nordamerika. Das verwaltete Vermögen betrug 41,1 Milliarden Euro.
Im Juni haben Tikehau und Altarea angekündigt, einen neuen Ein-Milliarden-Euro-Fonds aufzulegen, um eine zu erwartende große Liquiditätslücke auf dem Immobilienmarkt zu schließen. (aa)
