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Tesla-Chef fordert: "Stoppt weltweit alle Neueinstellungen"

Aufgrund eines "superschlechten" Gefühls hat Elon Musk ein Email mit der Betreffzeile “Stoppt weltweit alle Neueinstellungen” an seine Manager verschickt, in der er die Freisetzung von rund zehn Prozent der Belegschaft fordert. Der Grund dafür sollte Investoren hellhörig machen.

Elon Musk
Elon Musk© Liesa Johannssen-Koppitz / Bloomberg

Elon Musk drängt bei der Tesla auf Personalabbau im Umfang von zehn Prozent der Stellen. Laut der Nachrichtenagentur Reuters habe der Chef des E-Auto-Riesen und reichste Mann der Welt in einer internen Email auf sein “superschlechtes Gefühl” zum Konjunkturausblick verwiesen. Darüber berichten Reuters und Bloomberg.

Das Schreiben Musks an die Manager des Unternehmens hat den Angaben zufolge die Betreffzeile “Stoppt weltweit alle Neueinstellungen” und wurde am Donnerstag versendet, berichtet Bloomberg News.

Gegenwind für Tesla und Musk
Es sind turbulente Zeiten für Musk und seinen Elektroauto-Pionier. Tesla sind um 22 Prozent eingebrochen, seit der Milliardär eine überraschende Übernahme von Twitter eingefädelt hat, die nun ins Stocken geraten zu sein scheint. Die Verlangsamung der Weltwirtschaft und die Auswirkungen der Covid-19-Lockdowns in Schanghai, wo Tesla eine Fabrik hat, haben das Unternehmen ebenfalls belastet.

Manager müssen bei ihren Beschäftigten sein
Musk schaltete sich in dieser Woche auch in die hitzige Debatte um das Homeoffice ein und forderte die Mitarbeiter von Tesla auf, an ihre Schreibtische zurückzukehren - oder sich einen anderen Arbeitsplatz zu suchen.

“Je höher Ihre Position ist, desto sichtbarer müssen Sie sein”, schrieb Musk und forderte eine Anwesenheit von mindestens 40 Stunden pro Woche im Büro. “Deshalb habe ich so lange in der Fabrik gelebt - damit die Mitarbeiter mich bei der Arbeit sehen konnten. Wenn ich das nicht getan hätte, wäre Tesla schon längst bankrott.”

Rund 10.000 Köpfe könnten rollen
Tesla mit seinem Hauptsitz in Austin im US-Bundesstaat Texas betreibt Fabriken in den USA, China und in Grünheide bei Berlin und beschäftigt weltweit rund 99.290 Mitarbeiter. Die Streichung von zehn der Stellen könnte einem Verlust von annähernd 10.000 Arbeitsplätzen entsprechen. Anfang 2019 hat Tesla schon einmal seine Belegschaft um sieben Prozent reduziert - damals mehr als 3.000 Stellen - und gewarnt, dass der Weg, Elektroautos für den Massenmarkt erschwinglicher zu machen, sehr schwierig ist.

Der Hersteller produzierte im vergangenen Jahr 930.422 Autos und lieferte 936.222 aus - ein Rekord trotz des weltweiten Chipmangels und der Lieferklemme als Folge der Pandemie. In China, Teslas zweitwichtigstem Markt nach den USA, war das Werk in Schanghai im April drei Wochen lang geschlossen. Normalerweise werden dort etwa 2.100 Autos pro Tag produziert.

Der Automobilabsatz in Europa sinkt seit zehn Monaten in Folge. Im April ist er im Jahresvergleich um 20 Prozent eingebrochen. Am stärksten betroffen war mit einem 31 Prozent-Rückgang Stellantis, die aus der Fusion von PSA Group und Fiat Chrysler hervorging und auch die Marke Opel im Portfolio hat. (aa)

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