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Swisscanto: Droht nun eine "Greenflation"?

Die Sorge vor weiter steigenden Energiepreisen wird durch den Krieg in der Ukraine und die Klimakrise größer. Ob tatsächlich eine "Greenflation" droht, hängt von den Kosten der Technologien ab, analysiert Gerhard Wagner von Swisscanto.

© Adrian Ilie / stock.adobe.com

Die Energiewende nimmt an Fahrt auf, doch das "Schreckgespenst der Greenflation geht um". So beschreibt der Schweizer Fondsanbieter Swisscanto Asset Management die aktuelle Lage. Einige Ökonomen erwarten eine "Greenflation", bei der die Energiepreise aufgrund neuer Umwelttechnologien steigen. Sie argumentieren, dass der Preis je Tonne CO2 bei 50 bis 100 US-Dollar liegen müsste, damit die Energiewende möglich wird. "Dies führt zwangsläufig zu Greenflation", meint Swisscanto.

Andererseits zeigt eine Analyse der Internationalen Energieagentur (IEA), dass unter anderem die Stromerzeugung aus Wind und Sonne sowie die Elektromobilität bereits kosteneffizient funktionieren und damit deflationär wirken. Teure Technologien, die die Angst vor einer Greenflation schüren, wie grüner Wasserstoff oder die Speicherung von CO2, dürften mit zunehmender Massenproduktion günstiger werden.

Angst ist unbegründet
Die IEA geht laut Swisscanto davon aus, dass sich die durchschnittlichen Energiekosten pro Haushalt bis zum Jahr 2030 in ihrem Szenario nicht erhöhen dürften. Allerdings stehen große Anfangsinvestition an, etwa die energetische Sanierung von Gebäuden. "Vorausgesetzt die IEA hat mit ihrer Modellierung recht, dann ergibt es ökonomisch Sinn, die Energiewende konsequent anzugehen", sagt Gerhard Wagner, Portfoliomanager des Swisscanto (LU) Equity Fund Sustainable. "Das Schreckgespenst 'Greenflation' wäre dann kein wirkliches Problem." (fp)

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