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Starinvestor warnt vor Schulden-Tsunami und Krise größer als 2008

Nach Einschätzung von Hedgefondslegende Stanley Druckenmiller wird die derzeitige Pattsituation zum US-Schuldendeckel von den Gefahren unkontrollierter zukünftiger Staatsausgaben in den Schatten gestellt. Es drohen massive Verwerfungen.

Stanley Druckenmiller
Stanley Druckenmiller© Victor J. Blue für Bloomberg

“Die fiskalische Rücksichtslosigkeit des letzten Jahrzehnts ist wie ein Horrorfilm”, sagte der Hedgefonds-Investor und langjährige Defizitgegner Stanley Druckenmiller am Montag in einer Rede an der University of Southern California Marshall School of Business. Das ist einem Bloomberg-Bericht zu entnehmen.

Schulden-Tsunami
In einer E-Mail drückte der 69-jährige anschließend seine Hoffnung aus, dass die US-Regierung nicht zahlungsunfähig werde, “aber ehrlich gesagt ist diese ganze Konzentration auf die Schuldenobergrenze anstelle des zukünftigen Steuerproblems so, als ob man am Strand von Santa Monica sitzt und sich Sorgen darüber macht, ob eine 30-Fuß-Welle den Pier beschädigen wird, wenn man weiß, dass ein 200-Fuß-Tsunami nur zehn Meilen entfernt ist.”

Viel schlimmer als befürchtet
Druckenmiller hatte Studenten schon vor einem Jahrzehnt aufgefordert, auf die ausufernden Staatsdefizite zu achten, die seiner Meinung künftige Generationen in den Ruin zu treiben drohen. Damals sagte er, dass ein durch rücksichtslose Ausgaben ausgelöstes Wirtschaftsdebakel die Probleme von 2008 in den Schatten stellen könnten. Die heutige Situation “sieht viel schlimmer aus, als ich sie mir vor zehn Jahren vorgestellt habe”, sagte der milliardenschwere Investor am Montag.

Auch die Republikaner sind zu ausgabefreudig
Das große Problem seien das Thema Sozialversicherung, Medicare und Medicaid, die ohne Kürzungen in der Zukunft gestrichen werden müssten, so Druckenmiller. In seiner Rede äußerte er sich besorgt über die Pläne der Regierung Biden zur Bewältigung der potenziellen Finanzierungslücken und auch über die mangelnde fiskalpolitische Zurückhaltung der republikanischen Partei.

Budget nicht mehr tragfähig
Nach Schätzungen des Congressional Budget Office würden die Ausgaben für Senioren einschließlich der Zinsausgaben bis 2040 100 Prozent der Steuereinnahmen des Bundes erreichen, so Druckenmiller. Die derzeitige US-Schuldenlast von 31 Billionen Dollar (28 Billionen Euro) lasse zudem die künftigen Zahlungen für Ansprüche unberücksichtigt. Wenn man den Gegenwartswert dieser Bürde berücksichtigt, liege die Schuldenlast eher bei 200 Billionen Dollar, so Druckenmiller. (aa)

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