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Sparkassen und Volksbanken weiten Betrieb gemeinsamer Filialen aus

Das Betreiben gemeinsamer Filialen durch deutsche Sparkassen und Volksbanken gewinnt an Fahrt. In Zukunft wollen auch die Sparkasse Darmstadt und die Volksbank Darmstadt-Südhessen zusammen Standorte betreiben, in denen Mitarbeiter beider Institute arbeiten sollen.

© mgxh / Fotolia

Das sagte jüngst Jörg Lindemann, Vorstand der Volksbank Darmstadt-Südhessen, gegenüber Bloomberg News. Geplant seien drei Filialen ab dem zweiten Halbjahr dieses Jahres. Hinzu kämen noch einige Selbstbedienungs-Standorte. Lindemann führte das Vorhaben auf eine geringe Kundenfrequenz in den betroffenen Volksbank-Filialen zurück. Er sprach von jeweils etwa 1.500 Kunden, von denen nur zehn bis 15 Prozent regelmäßig in die Filialen kommen würden.

Kostendruck macht's möglich
Ende vergangenen Jahres hatten bereits die Frankfurter Volksbank, die zweitgrößte Volksbank in Deutschland, und die Taunus Sparkasse eine gemeinsame Filialie eröffnet. Die Kooperationen sind ein Anzeichen für den Kostendruck im deutschen Bankensektor. Sparkassen und Volksbanken wollen sich die Kosten an den gemeinsamen Standorten teilen. Hinzu kommt ein verändertes Verhalten von Kunden. Viele erledigen ihre Bankgeschäfte inzwischen im Internet.

Gemeinsamen Standorte sind in der Branche nicht unumstritten
Walter Strohmaier, Bundesobmann der Sparkassen, erklärte Ende Oktober im Bloomberg-Interview, dass er sich das persönlich für sein Haus nicht vorstellen könne. “Ein Standort hat auch immer etwas mit einer emotionellen Kundenbindung zu tun. Ich bin mir nicht sicher, ob sich diese Bindung auch erreichen lässt, wenn zwei verschiedene Wettbewerber denselben Standort nutzen”, sagte Strohmaier, der auch Chef der der Sparkasse Niederbayern-Mitte ist. Dennoch habe der Versuch eine Chance verdient. (kb)

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