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So verlief der Monat November 2021 bei Staatsanleihen

Der Ausverkauf an den Staatsanleihemärkten, der sich über mehrere Monate hingezogen hatte, drehte sich im November, wobei die Renditen der zehnjährigen österreichischen, dänischen, finnischen und holländischen Anleihen in den negativen Bereich rutschten, wie Tradeweb berichtet.

© intheskies

Die größte Veränderung gab es jedoch bei der Rendite der zehnjährigen französischen Staatsanleihe, die den Monat 27 Basispunkte tiefer bei 0,01 Prozent beendete. Laut Eurostat-Daten wurde für die Eurozone im November ein Anstieg der Inflationsrate auf 4,9 Prozent prognostiziert, gegenüber 4,1Prozent im Vormonat; der Marktkonsens war von 4,5 Prozent ausgegangen.

Deutschland
Für die Inflationsrate in Deutschland, die anhand des Verbraucherpreisindex gemessen wird, wurde für den November ein Anstieg von 5,2 Prozent prognostiziert, der höchste Stand seit 1992. Indessen erlebte der Ifo-Geschäftsklimaindex den fünften monatlichen Rückgang in Folge und fiel von 97,7 Punkten im Oktober auf 96,5 Punkte im November, sein niedrigstes Niveau seit April 2021. Die Rendite der zehnjährigen deutschen Bundesanleihe beendete den November 25 Basispunkte tiefer bei -0,34 Prozent.

Großbritannien
Die Rendite der britischen Staatsanleihe (Gilt) ging ebenfalls im zweistelligen Bereich zurück und gab um 21,5 Basispunkte auf 0,83% nach. Am 2. November stimmte der geldpolitische Ausschuss der Bank of England mit einer Mehrheit von 7:2 dafür, den Leitzins bei 0,1% und das Volumen der Anleihekäufe bei 895 Milliarden GBP zu belassen. Das britische Verbrauchervertrauen stieg trotz der höheren Inflation im November um 3 Punkte auf -14, während der Einkaufsmanagerindex gegenüber dem Vormonat von 57,8 auf 58,2 Punkte zulegte.

USA
Auf der anderen Seite des Atlantiks zeigten Daten des US Bureau of Labor Statistics, dass die jährliche Inflationsrate von Oktober 2020 bis Oktober 2021 auf 6,2 Prozent gesprungen war. Dies war der größte Zwölf-Monatsanstieg seit November 1990. Bei einer Anhörung im Kongress am 30. November äußerte sich Jerome Powell zu dem steigenden Inflationsdruck. Der Fed-Präsident hält es angesichts der höheren Teuerungsraten in Verbindung mit einer stärkeren Wirtschaft für angemessen, „bereits ein paar Monate eher mit dem Tapering zu beginnen“. Die Rendite der zehnjährigen US-Treasury ging um 11,5 Basispunkte zurück und beendete den Monat bei 1,44 Prozent.

Japan und Australien
Daten vom 19. November zeigten, dass die japanischen Verbraucherpreise im Jahresvergleich – anders als in Europa und den USA – nur geringfügig um 0,1 Prozent gestiegen waren. Die Rendite der zehnjährigen japanischen Staatsanleihe ging um 3,5 Basispunkte zurück und beendete den Monat bei 0,06 Prozent. Ihr australisches Pendant gab um fast 25 Basispunkte auf 1,69 Prozent nach. Auf ihrer Sitzung vom 2. November beschloss die australische Notenbank, mindestens bis Mitte Februar ihr Ziel für den Leitzins bei 0,10 Prozent und das Tempo der Anleihekäufe bei 4 Milliarden Austral-Dollar pro Woche zu belassen. Gleichzeitig gab sie jedoch bekannt, dass sie künftig auf eine Zielrendite für die im April 2024 auslaufende Staatsanleihe verzichten werde. (kb)

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