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So stark performten Staatsanleihen im Monat März 2023

Angesichts der erhöhten Volatilität im Bankensektor, der steigenden Inflation und weiterer Leitzinserhöhungen der Notenbanken legten Staatsanleihen im März deutlich zu. Das ist die Kernaussage des von Tradeweb erstellten Monatsreports zur Entwicklung von Government Bonds.

© momius / stock.adobe.com

Der Offenmarktausschuss der US-Notenbank (FOMC) kam am 21. und 22. März zusammen und hob die Zinssätze um 25 Basispunkte an, sodass der Tagesgeldsatz nun in einer Spanne von 4,75 Prozent bis 5,0 Prozent liegt. Dies war die neunte Zinsanhebung des FOMC in Folge. In der Schlusserklärung räumten Vertreter des Ausschusses ein, dass sich die jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten dämpfend auf Inflation und Konjunktur auswirkten, wiesen jedoch zugleich darauf hin, dass das US-Bankensystem „solide und widerstandsfähig“ sei. Die zehnjährige US-Treasury beendete den März mit einer Rendite von 3,49 Prozent. Dies entsprach einem Rückgang um 42 Basispunkte gegenüber dem Vormonat.

EZB machte vollen Schritt
Indessen beschloss die Europäische Zentralbank (EZB) auf ihrer Sitzung am 16. März, den Leitzins um 50 Basispunkte anzuheben. Laut den von Eurostat am 2. März veröffentlichten Daten war die Gesamtinflation im Februar um 8,5 Prozent gestiegen, was deutlich über dem Zwei-Prozent-Ziel der Notenbank lag. In einer Stellungnahme des EZB-Rates hieß es, die Notenbanker würden die aktuellen Marktspannungen genau im Auge behalten und gegebenenfalls reagieren, um die Stabilität der Preise und des Finanzsystems in der Eurozone sicherzustellen. Die Rendite der schwedischen Staatsanleihe verzeichnete im März die stärkste Bewegung innerhalb der Eurozone und beendete den Monat bei 2,22 Prozent, was einem Rückgang um 41 Basispunkte gegenüber dem Vormonat entsprach. In Deutschland sank die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe im Monatsverlauf um 33 Basispunkte auf 2,30 Prozent.

UK
Im Vereinigten Königreich stimmte der geldpolitische Ausschuss der Bank of England (MPC) auf seiner Sitzung am 22. März mit einer Mehrheit von 7:2 Stimmen dafür, den Leitzins um einen Viertel Prozentpunkt auf 4,25 Prozent anzuheben. Es war die elfte Zinsanhebung des MPC in Folge. Laut der britischen Statistikbehörde ONS verzeichnete das Land im Februar einen unerwarteten Anstieg der Inflation auf 10,4 Prozent gegenüber 10,1 Prozent im Januar. Dieser Anstieg war auf die Zunahme der Lebensmittelpreise zurückzuführen, die so schnell in die Höhe schossen wie seit 45 Jahren nicht mehr. Die Rendite der zehnjährigen britischen Staatsanleihe beendete den Monat bei 3,52 Prozent. Dies war gegenüber dem Februar ein Rückgang um 30 Basispunkte.

Asien-Pazifik
In der Region Asien-Pazifik beschloss die Reserve Bank of Australia auf ihrer Sitzung am 7. März, den Leitzins auf 3,60 Prozent anzuheben und damit auf den höchsten Stand seit elf Jahren. Ihr Vorsitzender wies jedoch darauf hin, dass eine Beendigung des aggressiven Straffungszyklus näherrücke, da sich die Geldpolitik nun in restriktivem Bereich befinde. Die Rendite der zehnjährigen australischen Staatsanleihe verzeichnete im März die stärkste Bewegung und beendete den Monat bei 3,27 Prozent, was einem Rückgang um 61 Basispunkte gegenüber dem Vormonat entsprach.

Japan
Die Bank of Japan (BoJ) beschloss auf ihrer Sitzung am 9. und 10. März, den Tagesgeldsatz unverändert zu belassen und an ihrem Anleihekaufprogramm zur Zinskurvensteuerung festzuhalten. Die zehnjährige japanische Staatsanleihe beendete den März mit einer Rendite von 0,32 Prozent, was einem Rückgang um 18 Basispunkte gegenüber dem Februar entsprach. (kb)

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