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SNB-Präsident Thomas Jordan äußert sich zur Inflation und zur UBS

Der Chef der Schweizer Notenbank (SNB) erwartet, dass die Inflation steigt, aber unter zwei Prozent bleibt. Die Sorge vor einer zu großen UBS ist für Thomas Jordan "übertrieben"

Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank
Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank© Stefan Wermuth / Bloomberg News

Die Inflation in der Schweiz dürfte sich sich laut SNB-Präsident Thomas Jordan in diesem Monat beschleunigt haben, aber im Zielbereich der Schweizerischen Nationalbank geblieben sein, berichtet Bloomberg News mit Verweis auf andere Medien.

“Unsere Erwartung ist aber, dass die Inflation ansteigt”, sagte Jordan am Montag im Interview mit dem Fernsehsender SRF, wobei er auf die angehobene Mehrwertsteuer und erhöhte Strompreisen verwies. “Sie sollte aber nicht über zwei Prozent hinaus ansteigen. Das ist das Basisszenario.”

Die Schweizer Verbraucherpreisdaten für Januar werden am 13. Februar vorgelegt. Die Inflation liegt seit der letzten Zinserhöhung im Juni innerhalb des Preisziels der SNB von null bis zwei Prozent Ökonomen rechnen derzeit mit einer ersten Leitzinssenkung im September.

Ohne sich zu diesen Erwartungen zu äußern, sagte Jordan, dass die Inflation in diesem Jahr im Durchschnitt knapp unter zwei Prozent liegen dürfte. “Die Situation ist natürlich deutlich besser”, so der SNB-Chef.

Harter Franken dämpft die Inflation
Jordan betonte, dass die SNB die Stärke des Frankens berücksichtigt. Der Wechselkurs sei für die Notenbank “sehr wichtig”.

Die SNB hat mit der anhaltenden Stärke der Schweizer Währung zu kämpfen, nachdem sie in dem Bemühen, die Inflation zu dämpfen, eine gewisse Aufwertung zugelassen hat. Letzte Woche hatte Jordan in einer Rede eingeräumt, dass die Frankenstärke für Unternehmen, die ihre Waren im Ausland verkaufen, schmerzhaft ist.

“Ich habe großen Respekt davor, dass es die Exportindustrie immer wieder schafft, wettbewerbsfähig zu bleiben”, sagte er am Montag im SRF-Interview. “Aber ein Großteil ihrer schwierigen Situation hängt nicht nur vom Wechselkurs ab, sondern von der internationalen Konjunktur.”

Sorge vor zu großer UBS ist "übertrieben"
Die Sorge, dass die UBS nach der Übernahme der Credit Suisse zu groß für die Schweiz ist, hält Notenbankchef für übertrieben.

Gefragt nach der “Angst vor der Megabank UBS” sagte der Präsident der Schweizerischen Nationalbank dem öffentlich-rechtlichen TV-Sender SRF, diese sei “übertrieben”. Jordan weiter: “Es braucht richtige Regulierung, gute Überwachung, und eine gute Vorbereitung.”

Die von SNB, Bankenaufsicht und Regierung eingefädelte Rettung der kriselnden Credit Suisse durch die UBS schuf eine Großbank, deren Bilanzsumme doppelt so groß wie die jährliche Schweizer Wirtschaftsleistung. Das hat die Frage aufgeworfen, was passieren würde, sollte diese Bank einmal in die Krise kommen. (aa)

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