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Short-Squeeze-Risiko? Bitcoin-Derivate liefern Signale

Eine selten gesehene Kombination von "Open Interest"-Positionierungen und negativen Finanzierungskosten könnte laut einem Research-Haus ein Indiz dafür sein, dass der Bitcoin-Kurs stark steigen könnte.

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Der Bitcoin-Derivatemarkt signalisiert laut K33 Research das wachsende Risiko eines Short Squeeze, der bei der weltgrößten "Digitalmünze" zu einer Rally führen könnte. Das ist einem Bloomberg-Bericht zu entnehmen.

Das Krypto-Analysehaus schaut auf die Finanzierungsrate für Bitcoin-Perpetual-Futures, die hilft, den Optimismus oder Pessimismus der Spekulanten einzuschätzen. Hier fiel der gleitende annualisierte Sieben-Tage-Wert am Dienstag auf den niedrigsten Stand seit März 2023, was auf eine weite Verbreitung von Abwärtswetten hindeutet.

„Die Finanzierungssätze für Perpetual Swaps lagen in der vergangenen Woche im Durchschnitt im negativen Bereich, während das offene Interesse stark zugenommen hat“, erklärten Vetle Lunde und David Zimmerman in der K33-Analyse. „Dies deutet auf aggressive Leerverkäufe hin und schafft strukturell ein Setup, das für einen Short Squeeze reif ist.”

Die Stimmung am Bitcoin-Markt war in letzter Zeit düster: Ende Juli fiel die Notierung von zeitweise rund 68.000 Dollar auf temporär weniger als 55.000 Dollar und noch immer ringt Bitcoin mit der Marke von 60.000 Dollar. Ein globales Börsenbarometer nähert sich indessen wieder einem Allzeithoch und auch am Goldmarkt gibt es neue Rekordnotierungen.

Seltenes Phänomen
Das fiktive offene Interesse am Perpetuals-Markt ist laut K33 in der vergangenen Woche um den Gegenwert von fast 29.000 Bitcoin gestiegen. Die durchschnittliche annualisierte Sieben-Tage-Finanzierungsrate lag am 20. August bei minus 2,5 Prozent. Ein solch rascher Anstieg des offenen Interesses bei gleichzeitig negativem Refinanzierungssatz sei ein vergleichsweise seltenes Phänomen, so Lunde und Zimmerman.

Ewige Futures sind bei Spekulanten im Kryptosektor beliebt, da sie keinen festen Verfallstermin haben. Auch auf dem traditionelleren Bitcoin-Futures-Markt, der von der CME Group in Chicago betrieben wird, hat die Aktivität zugenommen. Auch dies könnte ein Hinweis auf ein erneutes Engagement institutioneller US-Anleger sein.

Druck auf den Bitcoin-Markt brachte in letzter Zeit die Sorge, die US-Regierung könnte beschlagnahmte Token auf den Markt werfen. Im Fokus steht zudem die Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell beim Fed-Symposium in Jackson Hole, von dem Signale für die weitere amerikanische Geldpolitik erwartet werden. Am Mittwoch wurde Bitcoin für rund 59.550 Dollar gehandelt und damit etwa 14.250 Dollar unter dem Preis vom Allzeithoch aus dem März. (aa)

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