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Sell in May: Welchem Markt jetzt der größte Rücksetzer droht

"Sell in May and go away" ist eine bekannte Strategie. Der populäre Merksatz besagt, dass Aktien im Sommerhalbjahr schwächer als im Winterhalbjahr performen. Doch ist dem wirklich so? Wie sieht dieser Effekt außerhalb der USA aus? Existiert er auch dort?

Das Seasonax-Gründertrio mit Dimitri Speck (links), Tea Muratovic (Mitte) und Christoph Zenk (rechts).
Das Seasonax-Gründertrio mit Dimitri Speck (links), Tea Muratovic (Mitte) und Christoph Zenk (rechts).© Seasonax Capital

Dimitri Speck, Gründer und Head Analyst of Seasonax, der Investmentboutique, die sich auf das Nutzen der unterschiedlichsten Saisonalitäten spezialisiert hat, weiß die Antworten: "Betrachten wir zuerst die Saisonalität am US-Aktienmarkt über 50 Jahre. Da sieht man, dass im Schnitt im Sommerhalbjahr performancemäßig wenig bis nichts passiert, also nur vernachlässigbare Renditen erwirtschaftet werden."

Saisonaler Chart des S&P 500 Index mit 50 Jahren Historie
Farblich hervorgehoben ist das Sommerhalbjahr von Anfang Mai bis Anfang November. Fast die gesamte Jahresperformance des Index wir durchschnittlich zwischen Anfang November bis Anfang Mai (heller Bereich) erzielt.

Quelle: Seasonax

Jedoch ist die absolute Kursspitze nicht im Mai, wie durch "Sell in May" suggeriert wird, sondern erst im Juli zu finden. Dimitri Speck dazu: "Dies zeigt, wie wichtig eine präzise Saisonalitätsanalyse tatsächlich ist." "Sell in May" lasse sich also noch verbessern, so Speck weiter.

Detaillierte Länderanalyse
Diese zeigt die Halbjahresergebnisse der elf größten Börsen der Welt, gemessen an der Marktkapitalisierung der dort gehandelten Aktien.

Die Halbjahre mit positiver Performance sind grün, jene mit negativer Performance rot hervorgehoben.

Quelle: Seasonax

Erkenntnisse
Dabei zeigt sich, dass ein Investment in den Sommerhalbjahren nur in zwei Märkten lohnt: Indien und Hong Kong. In den anderen neuen Fällen rentiert sich ein Investment im Sommerhalbjahr - das nennt man den Halloween-Effekt - nicht. In allen elf Fällen fällt jedenfalls die Winterhalbjahres-Performance besser als die des Sommerhalbjahres aus. In neun von elf Fällen war diese Performancedifferenz durchaus beträchtlich.

Frankreich und Taiwan drohen im Schnitt die größten Sommerverluste
In sechs Fällen erwirtschaftete man im Sommerhalbjahr im Schnitt sogar Verluste. In zwei Staaten, nämlich Frankreich und Taiwan, lagen die Sommerhalbjahresverluste im Durchschnitt sogar bei mehr als drei Prozent. Dabei hat Taiwan leicht die Nase vorn.

Frankreich im Detail
Interessant ist die Analyse des CAC 40 Index im Hinblick auf dessen saisonale Entwicklung.

Quelle: Seasonax

Über 32 Jahre hat sich folgendes saisonale Muster herausgebildet: Die Sommerperformance des führenden französischen Aktienindex ist schwach. Signifikante negative Erträge hat man zwischen Mai und November zu konstatieren. Der sommerliche Abschwung startet tatsächlich im Mittel Anfang des Monats Mai. "Dieses Muster lässt sich im Übrigen bei vielen Instrumenten finden, etwa auch bei einer Zahl von US-Aktien", weiß Speck.

Passen Sie im Sommer auf!
Wie Seasonax zeigen kann, existiert diese saisonale sommerliche Schwäche - der Halloween-Effekt - tatsächlich. Doch dieser kann noch feiner untersucht werden, etwa mit Tagesdaten, wie Seasonax das auch tut. Wer wissen möchte, wann die saisonale Schwäche seiner Lieblingstitel beginnt oder ob diese vielleicht davon gänzlich unbeeindruckt sind, der kann www.seasonax.com aufsuchen und sich kundig machen. (kb)

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