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Schwedischer Pensionsfondsriese verkauft Aktien und Anleihen

Alecta, der größte schwedische Pensionsfonds mit Assets von umgerechnet 110 Milliarden Euro, managt die Betriebspensionen von 2,4 Millionen Anwartschafts- und Leistungsberechtigten. Nun macht man sich Sorgen um die Inflation und reduziert sein Engagement in Aktien und Anleihen.

Hans Sterte, Chief Investment Officer und Vize-CEO von Alecta
Hans Sterte, Chief Investment Officer und Vize-CEO von Alecta© Alecta

Der Pensionsriese Alecta unter der Führung von CEO Magnus Billing verringert also sein Engagement in Aktien und Anleihen aufgrund von Inflationssorgen, wie Bloomberg News berichtet. Man erhöht stattdessen sein Engagement in alternativen Anlagen wie Infrastrukturprojekten und Wohnimmobilien, um auskömmliche Rendite zu erzielen.

Real Assets am Vormarsch
Längerfristig sei mit einer steigender Inflation zu rechnen, und das sei einer der Gründe für die Umschichtung des Portfolios in Richtung einer höheren Sachwerte-Quote, wie Hans Sterte, Chief Investment Officer von Alecta, im Talk mit Bloomberg wissen ließ.

Teuer schwedischer Aktienmarkt
Auf dem schwedischen Heimatmarkt von Alecta werden die Rufe jener lauter, die von exzessiven Bewertungen sprechen. Immerhin hat der Benchmark-Aktienindex in diesem Jahr bisher um etwa 30 Prozent zugelegt. Die börsennotierten Titekl seien "priced for pefection" und alles in allem sehr teuer", so Sterte weiter.

Alecta steht hier nicht allein
Stertes Kommentare spiegeln die Bedenken anderer hochrangiger Investoren wie jene des Chefs des norwegischen, 1,4 Billionen US-Dollar schweren Staatsfonds Norwegens und Aussagen von Michael Burry (Scion Asset Management) wider. Letzterer hat unlängst
Parallelen zwischen der heutigen Wirtschaftspolitik und der Deutschlands während der Hyperinflation in den 1920er Jahren gezogen.

Alternatives-Quote wird weiter steigen
Um sich vor solchen Risiken zu schützen, plant der schwedische Pensionsfondsriese, den Anteil der alternativen Vermögenswerte am Gesamtportfolio bis 2024 von derzeit zwölf auf 20 Prozent zu erhöhen. "Wir haben die realen Vermögenswerte in den letzten drei oder vier Jahren um etwa fünf Prozent erhöht und beabsichtigen, diese Erhöhung fortzusetzen", sagte Sterte.

Erste Früchte der Strategie
Im Rahmen dieser Strategie hat Alecta eine 49-prozentige Beteiligung an der Telia Co. AB in Norwegen und Finnland übernommen, zusammen mit Co-Investor Brookfield Asset Management. Der Manager ist auch Investitionen in Stockholm Exergi AB sowie in nicht börsennotierte Unternehmen wie Epidemic Sound AB und Stena Renewable AB eingegeangen.
"Die private Seite nimmt der börsennotierten Seite Marktanteile ab", sagte Sterte und fügte hinzu, dass es für Alecta einfacher sei, "in der nicht gelisteten Welt zu expandieren und sich zu verändern als in der börsennotierten".

Immobilienmarkt ist ein weiterer wichtiger Schwerpunkt für Alecta
Seine bisher größte alternative Investition ist Heimstaden Bostad AB, eine paneuropäische Wohnungsbaugesellschaft, die 2013 in Partnerschaft mit Heimstaden gegründet wurde. "Wir wollen den Anteil von Sachwerten mit langen und stabilen Cashflows erhöhen", so Sterte über die Beweggründe für das Immobilien-Venture. (kb)

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