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Savills: Ist genug Geld da für eine Erholung der Immobilienpreise?

Der Immobilienhaus Savills geht in einer kurzen Analys der Frage nach, ob sich genug Liquidität im System befindet, um eine Erholung des Immobilienmarktes zu stützen. Die Antwort spricht dafür, bei Immobilien wieder auf die Käuferseite zu wechseln.

© CESM I Studio / stock.adobe.com

Nach Ansicht von Savills-Experten stünden weltweit ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung, um eine Erholung der Immobilienmärkte zu unterstützen. Demzufolge verfügen Immobilienfonds über erhebliche, noch ungenutzte Kapitalreserven („Dry Powder“), die zu großen Teilen in den Jahren nach der COVID-19-Pandemie angesammelt wurden, als extrem niedrige Zinssätze zu einem Boom auf den Immobilienmärkten führten. Dies gilt darüber hinaus für die gesamte Investmentlandschaft. In den USA beispielsweise haben laut Daten von Macrobond institutionelle Investoren Liquidität von etwa 3,6 Billionen US-Dollar in risikoarme Geldmarktfonds angelegt.

Instis werden bald wieder kaufen müssen
Rasheed Hassan, Head of Global Cross Border Investment bei Savills, kommentiert: „Hauptkapitalgeber wie institutionelle Investoren zeigen aktuell keine Anzeichen, sich vom Immobiliensektor abzuwenden. Vielmehr haben sich die Allokationen in den letzten Jahren stabilisiert. Der Rückgang der Transaktionsvolumina im Zuge der Zinswende hat zu einem Nachholbedarf bei den geplanten Immobilieninvestitionen geführt – diese dürfte zeitnah abgebaut werden, was zu einer Belebung der globalen Immobilieninvestmentmärkte führen könnte. Die anhaltenden strukturellen Veränderungen in der Weltwirtschaft werden zudem zu einem Anstieg der Einlagen bei großen institutionellen Anlegern wie Pensionsfonds und Staatsfonds führen, selbst wenn die Allokationen konstant bleiben. Damit wird auch zukünftig weltweit sehr viel Kapital in die Immobilienmärkte strömen.“

Handlungsdruck nimmt zu
Marcus Lemli, CEO Germany und Head of Investment Europe bei Savills, ergänzt: „Institutionelle Investoren bekommen weltweit mehr Mittelzuflüsse und müssen entsprechende Investitionen tätigen. Die Assetklasse Immobilien bleibt dabei ein wichtiger Bestandteil in den Multi-Asset-Portfolios. Nach mehr als zwei Jahren sehr geringer Transaktionsaktivität steigt einerseits der Druck zu handeln, andererseits haben sich an den weltweiten Immobilienmärkten interessante Opportunitäten aufgetan. Die Rückkehr der institutionellen Käufer dürfte aber je nach Nutzungsart und auch in den verschiedenen Ländern unterschiedlich schnell verlaufen. Auf dem deutschen Immobilienmarkt zeigen sich die institutionellen Investoren dabei aktuell noch eher zurückhaltend.“

Demografie spricht für hohe Sparquoten und "Dry Powder"
Savills zufolge werden die steigenden Einlagen bei institutionellen Investoren vor allem durch die weltweite Alterung der Gesellschaften vorangetrieben. Laut den Vereinten Nationen sind heute fast 25 Prozent der Weltbevölkerung über 50 Jahre alt – im Vergleich zu 16,6 Prozent im Jahr 1990. Bis 2050 wird dieser Anteil auf ein Drittel ansteigen. In der Regel neigen Menschen dazu, in jungen Jahren Kredite aufzunehmen und dieses Geld auszugeben, im mittleren Alter zu sparen und zu investieren und im höheren Alter ihre Vermögenswerte zu veräußern. Eine wachsende Bevölkerung mittleren Alters, die für den Ruhestand spart, unterstützt die globale Spartätigkeit und den Vermögensaufbau.

Bessere Stimmung bei Anlegern
„Die Stimmung der Investoren wird optimistischer, da immer mehr Anzeichen darauf hindeuten, dass die Immobilienwerte ihren Tiefpunkt erreicht haben und die Talsohle durchschritten wurde. Auch die makroökonomischen Rahmenbedingungen verbessern sich: Die Zentralbanken beginnen, ihre Geldpolitik zu lockern, der Inflationsdruck lässt weltweit nach, und das Wirtschaftswachstum beschleunigt sich“, sagt Oliver Salmon, Savills World Research Director, Global Capital Markets. (aa)

Globale Transaktionsvolumina im Zeitvergleich

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