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RICS-Studie: Londons Wohnungsmarkt verliert an Fahrt

Die Coronakrise hat dafür gesorgt, dass in London sogar das als krisenresistente Wohnimmobiliensegment an Dynamik verliert - trotz des jahrelangen Trends des Zuzugs von Menschen in die Metropolen. Anleger sollten diese Entwicklung genau beobachten.

© Luke MacGregor / Bloomberg

Die Immobilienvermieter in London sehen die Aussichten für die Mietpreise pessimistischer, nachdem die Coronavirus-Pandemie eine Flucht aus der Hauptstadt ausgelöst hat. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Verbands Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS), die eine breitere Verlangsamung am britischen Immobilienmarkt im Dezember festgestellt hat. London ist jedoch die einzige Region in Großbritannien, in der die Mieten in den nächsten drei Monaten voraussichtlich sinken werden, hält die Nachrichtenagentur Bloomberg in ihrem Bericht fest.

Krise als Game Changer
Covid-19 hat London schwer getroffen, und die neue Virusvariante verbreitet sich schnell und hat dazu beigetragen, einen dritten nationalen Lockdown auszulösen. Da viele nun von zu Hause aus arbeiten, suchen sie nach Wohnraum außerhalb Londons. In den Jahren zuvor hatte der Wohnungsmarkt der britischen Hauptstadt den Rest des Landes übertroffen.

Während sich UK-weit die Erwartungen wieder normalisiserten (weiße Linie), hinkt London (blau) noch immer hinterher. Das liegt an der Pandemie, dem Brexit und auch strukturellen Umbrüchen im Wohnverhalten der Bürger.

Verschiedene Faktoren
Diese Veränderung hat neben einer vorübergehenden Senkung der Immobilientransaktionssteuer zu einem Boom anderswo beigetragen und die Immobilienpreise in die Höhe getrieben, obwohl das Land vor einem erneuten Rückfall in die Rezession steht. Die Nachfrage neuer Käufer, die angebotenen Objekte und Verkäufe stiegen im Dezember weiter, wenn auch langsamer.

“Auch wenn im jüngsten nationalen Lockdown am Immobilienmarkt weiterhin Transaktionen möglich sind, haben die Umfrageteilnehmer das Gefühl, dass die neuen Beschränkungen sich in den kommenden Monaten auf die Transaktionsaktivität auswirken werden”, sagte Simon Rubinsohn, Chefökonom bei RICS. Er blieb jedoch optimistisch, dass die Preise und Mieten im ganzen Land anziehen, wenn die Coronavirus-Krise nachlässt. (aa)

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