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Quant.Capital Management: Situation erinnert an Finanzkrise 2008

Für Ivan Mlinaric von Quant.Capital Management ähnelt die derzeitige Risikosituation der zu Beginn der Finanzkrise 2008. Nicht wegen fallender Kurse oder steigender Volatilität, sondern wegen der Informationsunsicherheit. Investoren sollten auf der Hut sein.

Ivan Mlinaric, Quant.Capital Management: „Weder die Auslöser noch die notwendigen Gegenmaßnahmen waren damals klar definiert – und das sind sie auch heute nicht."
Ivan Mlinaric, Quant.Capital Management: „Weder die Auslöser noch die notwendigen Gegenmaßnahmen waren damals klar definiert – und das sind sie auch heute nicht."© Quant.Capital Management GmbH

„Ähnlich wie 2007/2008 umgibt uns aktuell wieder eine Vielzahl an Krisenherden und Ursachen“, sagt Ivan Mlinaric, Geschäftsführer von Quant.Capital Management. Es bestünden Angebotskrisen, Nachfragekrisen, Schuldenkrisen, sogar Liquiditätskrisen wie bei den US-Repo-Märkten oder beim Venture Capital. Dazu kommen ein beginnender Ölkrieg, ein Vertrauensverlust in öffentliche Institutionen und Medien, eine sich entfaltende Pandemie und, in der Folge all dessen, eine drohende globale Rezession. „Wir werden mit Informationen zu all diesen einzelnen Krisen überschwemmt“, so Mlinaric. „Es wird zunehmend zu einer Herausforderung, die wesentlichen Informationen herauszufiltern und ein einheitliches Gesamtbild zu erstellen.“

Paradigmenwechsel voraus
Viele Investoren seien laut Mlinaric das, was im Moment geschieht, nicht mehr gewohnt. Eine ganze Generation von Marktteilnehmern habe nur Märkte mit klaren Trends und kurzen, V-förmigen Korrekturen kennengelernt. Globale Krisen? Eine Welt, in der sich Zentralbanken nur um die Geldwertstabilität kümmern? Unbekannt. „Ältere Investoren haben einen großen Teil der Verantwortung auf Maschinen ausgelagert und scheinen vergessen zu haben, dass Märkte auch mal dynamisch sein können und auf konjunkturelle Risiken reagieren“, so Mlinaric.

Nun hat der Bär die Märkte im Griff
Die Marktrisiken entwickeln flächendeckend eine hohe Dynamik und steigen mancherorts nun auch im langfristigen Kontext sichtbar an. „Wir sind seit spätestens dieser Woche in eine neue Phase für die Kapitalmärkte eingetreten“, sagt Mlinaric. „Zuletzt sahen wir solche Entwicklungen über nahezu alle Regionen und Assetklassen im Jahr 2008.“

Diese neue Marktphase sei also gar nicht neu, sondern alt. Nicht zufällig sind es auch unter den Fundamentaldaten alte Bekannte, die entsprechend parallel ausschlagen. „Als Investoren sollten wir uns auf unsere alten Erfahrungen besinnen: Wenn die Märkte teuer sind und die Konjunktur schwächelt, ist es an der Zeit, Portfoliorisiken zu reduzieren und konjunkturelle Risiken abzusichern“, erinnert Mlinaric. (aa)

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