Pimco von Verlust mit Credit-Suisse AT1-Anleihen stark betroffen
Allianz-Fondstochter Pimco und US-Vermögensverwalter Invesco gehören zu den Investoren mit den größten Beständen an jenen risikoreichen Nachranganleihen der Credit Suisse, die im Zuge der Übernahme durch die UBS vollständig abgeschrieben und wertlos werden.
Mit einem Bestand von rund 807 Millionen US-Dollar hat Pimco den größten Posten der Additional-Tier-1-Anleihen (AT1) der Schweizer Bank, wie Bloomberg von einem Informanten in Erfahrung bringen konnte. Die auf einen totalen Wertverlust zusteuernden Wertpapiere notierten am Montag bei wenigen Cent je Dollar. Der von der Schweizer Regierung eingefädelte Rettungsdeal für die Credit Suisse löste wegen der darin enthaltenen Staatsbeihilfe eine “vollständige Abschreibung” der AT1-Anleihen aus. Ihr Volumen liegt bei 16 Milliarden Franken. Pimco hält auch vorrangige Bankanleihen der Credit Suisse im Wert von fast drei Milliarden US-Dollar.
Auf Invesco entfallen laut von Bloomberg zusammengestellten Daten rund 370 Millionen US-Dollar an AT1-Papieren der Credit Suisse. Das AT1-Engagement von BlackRock belief sich Ende Februar auf rund 113 Millionen US-Dollar. Nach Angaben einer mit der Angelegenheit vertrauten Person hat die Fondsgesellschaft einige ihrer Bestände in den letzten Wochen reduziert.
AT1-Anleihen sind ein Erbe der europäischen Schuldenkrise
Als am stärksten nachrangige Bankbonds bieten sie in guten Zeiten attraktive Renditen. Gerät ein Kreditinstitut in Schwierigkeiten, gehen die Inhaber der AT1-Papiere jedoch als erste leer aus.
Rechtsanwälte reiben sich die Hände
Einige Inhaber von AT1-Anleihen der Credit Suisse wollen gegen die Abschreibung der Papiere gerichtlich vorgehen. Goldman Sachs plant dem Vernehmen einen Handel mit Forderungen gegen die Credit Suisse basierend auf den gestrichenen AT1-Papieren. Das Kalkül besteht darin, dass für Anleger im Rahmen eines Rechtsstreits noch Wert aus den Papieren herauszuholen ist. (kb)