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Pimco: US-Notenbank kann Inflationsrally nicht länger ignorieren

Solange die Inflation nur vorübergehend ist, will die US-Notenbank die Zinsen nicht erhöhen. Der Pimco-Expertin Tiffany Wilding zufolge muss die Fed allerdings aller Voraussicht nach früher handeln als gedacht.

© noskaphoto / stock.adobe.com

Bislang schiebt die US-Notenbank Fed ihre Prognosen für Zinserhöhungen auf die lange Bank. Doch lange dürfte das nicht mehr so weitergehen, meint Tiffany Wilding, Ökonomin für den amerikanischen Wirtschaftsraum beim Fondsanbieter Pimco. Grund dafür ist der im Oktober um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegene US-Verbraucherpreisindex. "Unter Berücksichtigung der jüngsten US-Inflationsdaten gehen unsere Prognosen im Mittel davon aus, dass wir im Jahr 2022 zwei und im Jahr 2023 drei bis vier Zinsanhebungen erleben werden", schätzt Wilding.

Die stark gestiegenen Verbraucherpreise haben mehrere Ursachen. Einerseits zogen einige Konsumenten ihre Weihnachtseinkäufe bereits vor. Hinzu kommt der teure Wohnraum: Die hohen Immobilienpreise haben die Teuerung in den vergangenen zwei Monaten zusätzlich befeuert. "Auch der anhaltende Druck auf die Lieferketten sowie die Nachfrage nach Kraftfahrzeugen trugen zum Anstieg der Inflation bei", ergänzt die Ökonomin.

Erste Zinserhöhung nach Ende der Anleihekäufe
Die kommenden Monate dürften für die Fed herausfordernd werden, ist die Expertin überzeugt. Sie geht davon aus, dass die Notenbank ihre Zinsprognosen bereits bei den Wirtschaftsprognosen im Dezember 2021 überarbeiten wird. Bei zwei Zinserhöhungen im Jahr 2022 wird sich die Fed aus Sicht der Expertin nicht allzu lange Zeit damit lassen: "Das bedeutet, dass die Fed wahrscheinlich kurz nach dem Ende der Anleihekäufe mit den Zinserhöhungen beginnen wird." (fp)

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