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PGIM Fixed Income: Zentralbanken stehen vor einem Inflationswunder

Wie es an der Inflationsfront und an den Zinsmärkten weitergehen könnte, erörtert PGIM Fixed Income. Institutionelle Investoren sollten sich jedenfalls auf mehr Schwankungen einstellen, denn das Inflationsgespenst könnte wegen Corona zumindest temporär zurückkommen.

© Creativa Images / stock.adobe.com

Nach Jahren der Ruhe kommt zukünftig mehr Schwung in die Inflationsentwicklung. Der Preissteigerungstrend könnte nach oben gehen. Die Experten von PGIM Fixed Income erwarten weitere Volatilität bei den kurzfristigen europäischen Inflationsmesswerten aufgrund mehrerer Faktoren, darunter das Treffen von Annahmen (einige Preise bleiben aufgrund des Lockdowns nicht verfügbar), Saisonalität und sich ändernde Ausgabengewichtungen (z. B. mehr Nahrungsmittel, weniger Energie).

Darüber hinaus erwartet PGIM Fixed Income, dass die Rücknahme der letztjährigen Mehrwertsteuersenkung in Deutschland, steigende Energiepreise und höhere Materialeinsatzpreise im verarbeitenden Gewerbe die Inflation in Richtung des EZB-Ziels von "unter, aber nahe zwei Prozent" treiben werden. "Der Zeitpunkt eines kurzfristigen Inflationswunders - selbst wenn die längerfristigen Erwartungen gedämpft bleiben - könnte die Überprüfung des Inflationsrahmens durch die EZB, die in diesem Jahr abgeschlossen werden soll, vor zusätzliche Herausforderungen stellen", schreibt PGIM Fixed Income.

Inflations-Fata Morgana
Auf der Pressekonferenz im Anschluss an die FOMC-Sitzung in der vergangenen Woche sprach die Fed auch das Konzept der Inflations-Fata Morgana an. In seinen Kommentaren deutete der Fed-Vorsitzende Powell an, dass die Fed die Zinsen erst dann anheben wird, wenn die Inflation glaubhaft ihr durchschnittliches Inflationsziel von zwei Prozent erreicht oder überschreitet, und dass sie ihre QE-Käufe erst dann zurückfahren wird, wenn sich die Bedingungen am Arbeitsmarkt und die Inflation verbessern.

Angesichts dieser angedeuteten Vorgehensweise antwortete Powell auf die Frage nach einem Ende der besorgniserregend hohen Inflation, dass die Inflation in den USA seit einem Vierteljahrhundert unter zwei Prozent geblieben ist und Disinflation ein etabliertes, mehrere Jahrzehnte andauerndes globales Phänomen ist. Er fügte hinzu, dass ein kurzfristiger Anstieg der Inflation aufgrund von Basiseffekten aus dem Jahr 2020 oder aufgrund gelockerter virusbedingter Beschränkungen kein glaubwürdiges Erreichen seines neu revidierten Inflationsziels darstellt, rekapituliert PGIM Fixed Income.

Markterwartungen fast einhellig
Die Inflationserwartungen lagen kürzlich bei 2,25 Prozent, was die Realzinsen auf Mehrjahrestiefs schickte, und die pessimistischen Zinserwartungen unter den Broker-/Händlerstrategen scheinen PGIM Fixed Income zufolge fast universell zu sein. "Abgesehen davon könnten die Positionen aufgrund des eingehenden Angebots und des Konjunkturoptimismus auf eine gewisse Volatilität stoßen", prognostizieren die US-Amerikaner abschließend. (aa)

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