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Pfandbriefbank-Aktie fällt zwölf Prozent: mehr Risiko im US-Büromarkt

Die Aktie der Deutschen Pfandbriefbank (PBB) ist am frühen Mittwoch um rund zwölf Prozent abgestützt. Das Institut hatte zuvor die Risikovorsorge im laufenden Jahr verfünffacht und seine Gewinnprognose gesenkt.

CEO Andreas Arndt
CEO Andreas Arndt© Deutsche Pfandbriefbank

Grund für die deutlich erhöhte Risikovorsorge der Deutschen Pfandbriefbank sind notleidende Kredite für US-Büroimmobilien, deren Bewertungen wegen steigender Zinsen und sinkender Nachfrage zunehmend unter Druck stehen. Nach den ersten drei Quartalen des Jahres kommt der Immobilienfinanzierer nun auf eine Risikovorsorge von 104 Millionen Euro. Zum Halbjahr standen sie noch bei 21 Millionen Euro.

Einkassierte Prognose
Für das laufende Geschäftsjahr geht die Pfandbriefbank nur noch von einem Vorsteuerergebnis in Höhe von 90 Millionen Euro bis 110 Millionen Euro aus. Die Prognose vom Jahresanfang hatte noch bei 170 Millionen Euro bis 200 Millionen Euro gelegen. “Die Risikovorsorge wird im Wesentlichen für bestehende, notleidende Darlehen für US-Büroimmobilien gebildet”, erklärte die Bank in einer Präsentationen zu den Zahlen für die ersten drei Quartale, wie Bloomberg News berichtet.

Aus A-Lagen werden B-Lagen
Bei Darlehensabschluss seien alle von der PBB finanzierten Büroobjekte A-Lagen zuzuordnen gewesen. Strukturelle Veränderungen führten laut der Präsentation jedoch inzwischen teilweise zu einer Einstufung als B-Lage. “Die strukturellen Veränderungen haben zu teils schnellen und deutlichen Wertrückgängen in zuvor erstklassigen Standorten geführt, auch getrieben durch in den USA übliche kürzere Refinanzierungszyklen”, hieß es.

Sonderdividende, adieu
Vorstandschef Andreas Arndt erklärte, dass die Bank erst im ersten Halbjahr 2024 mit einer Stabilisierung am Immobilienmarkt rechne. In Anbetracht der herausfordernden Lage an den Immobilienmärkten geht die PBB davon aus, dass sie - anders als in den Vorjahren - für das Geschäftsjahr 2023 keine Sonderdividende ausschütten wird. Analysten der Citigroup bestätigten ihre Verkaufsempfehlung für die Aktie und erklärten, die neue Prognose stelle einen deutlichen Abschlag gegenüber den bisherigen Erwartungen dar.

Wie werden die Wettbewerber berichten?
In Kürze werden zwei weitere weitere große Immobilienfinanzierer aus Deutschland aktuelle Zahlen vorlegen. Dabei handelt es sich um die BayernLB und die Aareal Bank. (kb)

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