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Pensionskassen geben im 1. Quartal 2020 im Schnitt 10,06 Prozent ab

Die Corona-Krise hat einen starken Einbruch der Börsen mit sich gebracht. Dies hat naturgemäß auch das Anlageergebnis der österreichischen Pensionskassen im 1. Quartal 2020 negativ beeinflusst. Dieses liegt bei durchschnittlich minus 10,06 Prozent.

Mag. Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen Österreichs
Mag. Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen Österreichs© FVPK

Mit diesem Ergebnis hielten sich die Pensionskassen im 1. Quartal aber deutlich besser als die vergleichbaren großen Börsen-Indizes – der DAX hatte minus 25,5 Prozent, der Dow Jones minus 19,9 Prozent zu verzeichnen.

Pensionsgelder anzulegen ist ein Marathon , das zählt eine schlechte Runde nicht viel
Starke Schwankungen an den internationalen Börsen wie aktuell aufgrund der Corona-Krise verändern das langfristige Anlageergebnis der Pensionskassen kaum – und für Zusatzpensionen zählen die Erträge über Jahrzehnte. Das durchschnittliche Jahresergebnis der Pensionskassen, über 29 Jahre betrachtet, liegt zum Stichtag 31. Dezember 2019 bei plus 5,4 Prozent pro Jahr.

Déjà-vu
„Die heimischen Pensionskassen haben professionell auf die massiven Verwerfungen im heurigen Jahr reagiert und der langjährige Anlageserfolg liegt bei den Pensionskassen sehr deutlich über allen vergleichbaren Anlageformen“, erklärt Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen. „Die heimischen Pensionskassen sind stabil: Ein Krisen-Szenario ähnlich den aktuellen Ereignissen wurde bereits im Vorjahr beim FMA-Stresstest erfolgreich bestanden. Vergleichbar schwierige Anlagejahre wie 2001 oder 2008 konnten mittelfristig bereits wieder geglättet werden. Denn nach solchen Krisen geht es an den Märkten meist wieder deutlich bergauf, damit rechnen Experten auch diesmal.“

Der „Reservekanister“ ist gut gefüllt
Zudem haben die Pensionskassen aufgrund des sehr guten Anlageergebnisses des Vorjahres (mit einer durchschnittlichen Performance von plus 11,8 Prozent) Reserven gebildet. Diese sogenannten „Schwankungsrückstellungen“ sind mit dem Reservekanister eines Autos vergleichbar. Sollte zum Jahresende Bedarf bestehen, bieten diese Reservekanister die Möglichkeit, einige Prozentpunkte zu glätten und somit das Ergebnis entsprechend abzufedern.

Stabilisierende Wirkung an den Finanz- und Kapitalmärkten
Apropos abfedern: Auf den Finanzmärkten übernehmen Pensionskassen in Krisenzeiten eine stabilisierende Funktion, weil sie ein langfristiger Investor sind. Pensionskassen benötigen aktuell auch keine Staatshilfe, um die Corona-Krise zu bewältigen. (kb)

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