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Paul Jackson, Invesco: Die "Aristoteles"-Liste 2024

Invesco Global Head of Asset Allocation Research nennt in seiner "Aristoteles Liste 2024" Marktentwicklungen, die die meisten Investoren dieses Jahr wohl nicht erwarten würden.

Paul Jackson, Invesco
Paul Jackson, Invesco© Invesco

Für Paul Jackson, Global Head of Asset Allocation Research bei Invesco, sei es an der Zeit, zentrale Szenarien zu vergessen und über unwahrscheinliche, aber mögliche Ergebnisse nachzudenken. Jackson verweist in seinem Marktkommentar auf ein Zitat von Aristoteles: "Wahrscheinliche Unmöglichkeiten sind unwahrscheinlichen Möglichkeiten vorzuziehen". Das bedeutet Jackson zufolge, dass es uns leichter fällt, an interessante Unmöglichkeiten zu glauben (z. B. B52s auf dem Mond) als an unwahrscheinliche Möglichkeiten.

Ziel sei es, nach solchen unwahrscheinlichen Möglichkeiten zu suchen - nach Ideen für 2024, die nicht konsensfähig sind und von denen Jackson glaubt, dass sie eine Wahrscheinlichkeit von mindestens 30 Prozent haben, dass sie eintreten (unabhängig davon, ob sie zu Invescos zentralen Szenario passen oder nicht). "Das Konzept wurde schamlos von meinem ehemaligen Kollegen Byron Wien übernommen, der leider im Laufe des Jahres 2023 verstorben ist", merkt Jackson an.

Negative Überraschungen wahrscheinlich
Die Märkte beendeten das Jahr 2023 in optimistischer Stimmung, so dass die Liste der Überraschungen eher negativ ausfällt. Trotz des Optimismus hält es Jackson immer noch für möglich, dass die USA eine Rezession erleiden, dass der S&P 500 das Jahr niedriger abschließt als es begonnen hat und dass globale Staatsanleihen besser abschneiden als globale Aktien (siehe Grafik unten). Positiv ist, dass chinesische und kolumbianische Aktien ein gutes Jahr haben könnten und dass der USD/JPY unter 125 fallen könnte, wenn die BOJ beginnt, sich zu normalisieren.

Politik und Geopolitik könnten für Volatilität sorgen
So könnten die südafrikanischen Parlamentswahlen zu einer Koalitionsregierung führen, aber in den USA werden die Demokraten Jacksons Meinung nach besser abschneiden, als die Meinungsumfragen derzeit vermuten lassen.

"Dieser Wahlkampf könnte jedoch die globale Geopolitik destabilisieren, weshalb ich neben den anhaltenden Problemen im Nahen Osten und in der Ukraine voraussage, dass der Ölpreis auf über 100 US-Dollar und der Goldpreis auf über 2350 US-Dollar steigen könnte", erklärt der Invesco-Mann abschließend. Jacksons "Uncommon_Truths" (pdf, englisch, 14 Seiten) können Sie HIER downloaden. (aa)

Anleihen performten früher bei US-Zinskurvenversteilerungen anfangs besser als Aktien

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