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Pandemie wird zum "Game Changer" für Fondsbranche

Der Kursverfall an den Börsen im Zuge der Ausbreitung des Coronavirus schmälert Ertrag und Gewinn der Asset Manager, meinen die Analysten der Unternehmensberatung Boston Consulting Group. Zudem wandelt sich das Geschäft schneller. Anbieter sollten reagieren.

© Zajda / stock.adobe.com

Die Coronakrise setzt die Asset-Management-Industrie unter Druck. Nun würden Probleme offen zutage treten, die zuvor von dem jahrelangen Boom überdeckt worden seien. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG), über die das "Handelsblatt" berichtet.

"In den vergangenen zehn Jahren nahmen die Erträge stetig zu. Dadurch wurden viele Defizite und Herausforderungen kaschiert, darunter der zunehmende Margendruck und das fehlende Kostenbewusstsein", sagt BCG-Partner Thomas Schulte dem "Handelsblatt". "Durch die Coronakrise erleben wir deutlich nach unten korrigierte Marktwerte, das löst erheblichen Handlungsdruck aus."

Nicht auf die lange Bank schieben
Die Experten haben in dem Papier verschiedene Szenarien über den Krisenverlauf entworfen und daraus die möglichen Folgen für die Investmentbranche abgeleitet. Bei einem mittleren Szenario etwa rechnen die BCG-Analysten mit einem Einnahmen-Rückgang von fast zehn Prozent und einem Gewinneinbruch um fast 26 Prozent. Im schlimmsten Szenario brechen den Asset Managern dagegen die Gewinne um 37,5 Prozent weg.

Zudem schiebe die Pandemie die Digitalisierung des Geschäfts auf einen Schlag massiv voran. Daher sollten Asset Manager verstärkt in Online-Dienste, Datenanalyse und IT-Infrastruktur investieren, empfehlen die BCG-Experten. Zwar seien die Fondsgesellschaften lange nicht so von der Pandemie wie etwa die Fluggesellschaften. "Trotzdem muss man jetzt die Ärmel hochkrempeln und der Versuchung widerstehen, Investitionen auf die lange Bank zu schieben", sagte Schulte dem "Handelsblatt". (ert)

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