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Ostrum AM: Märkte testen die Inflationstoleranz der Federal Reserve

Für Axel Botte, Marktstratege der Natixis IM-Tochter Ostrum Asset Management, ist die entscheidende Frage für die weitere Entwicklung der Finanzmärkte, ob es tatsächlich so etwas wie einen Wendepunkt gibt, an dem die langfristigen US-Anleiherenditen den hektischen Anstieg der Aktienmärkte gefährden.

Axel Botte, Marktstratege der Natixis IM-Tochter Ostrum Asset Management
Axel Botte, Marktstratege der Natixis IM-Tochter Ostrum Asset Management© Ostrum AM

Das FOMC-Protokoll vom Januar habe zumindest schon mal keine Änderungen im Tempo der Asset-Käufe der Fed angedeutet. Dennoch könnten die Finanzmärkte die Toleranz der US-Notenbank für höhere Inflation weiter testen, meint Axel Botte, Marktstratege von Ostrum Asset Management, einer Tochter von Natixis Investment Managers.

Wann wird sich Powell erklären?
Botte: „Früher oder später könnte Fed-Präsident Jerome Powell gezwungen sein, genauer zu sagen, was eine vorübergehende Überschreitung des sakrosankten Inflationsziels von zwei Prozent für seine Politik bedeutet. Immerhin hat sich der Anstieg der Erzeugerpreise im Januar deutlich beschleunigt (+1,2 Prozent), und viele Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes berichten von Engpässen und Spannungen in der Lieferkette. Die Immobilienpreise sind ebenfalls um etwa zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, was für Millionen von Amerikanern ein Problem darstellen dürfte, sobald die Moratorien für Zwangsversteigerungen aufgehoben werden.

Steigende Energiepreise
Im Zusammenhang mit der Wetterkrise in Texas ist die US-Ölproduktion ist in den letzten Tagen um ein Drittel zurückgegangen, während die Produktion erneuerbarer Energien ebenfalls mit Störungen zu kämpfen hat. Die Energiepreise sind in der Tat in die Höhe geschossen.

Versteilerung der Renditekurve
In diesem Kontext stieg die Rendite 10-jähriger US-Treasuries am Mittwoch auf ein Intraday-Hoch bei 1,33 Prozent. Dies bedeutet die jüngste Beschleunigung nach oben in einer längeren Phase der Versteilerung der Renditekurve. Der 5s30s-Spread zwischen 5- und 30jährigen Anleihen überschritt die Marke von 150 Basispunkten und handelt damit auf dem höchsten Niveau seit 2015.

Inflationsanstieg ist nicht mehr der einzige Treiber für die Anleiherenditen
Es steigen auch die realen Renditen, die sowohl ein stärkeres Wirtschaftswachstum als auch die erwartete Verschlechterung der öffentlichen Finanzen widerspiegeln. Botte dazu: "Die Biden-Administration könnte den Großteil ihres Konjunkturprogramms im März durch den Kongress bringen, nachdem einige Änderungen, zum Beispiel hinsichtlich der Erhöhung des Mindestlohns, vorgenommen wurden." (kb)

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