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Ölpreiskrieg belastet Renditen vieler Infrastrukturinvestments

Ein immer niedrigerer Ölpreis führt über Zweitrundeneffekte dazu, dass Infrastrukturanlagen ihren Investoren teilweise geringere Renditen bringen, wie vielleicht erwartet, warnt Whitehelm Capital.

© Brown / stock.adobe.com

Institutionelle Investoren sollten vielleicht noch einmal einige ihrer Infrastrukturinvestments genauer begutachten. Grundsätzlich gelten Infrastrukturanlagen als weniger anfällig für externe Schocks als andere Anlageklassen. Doch trotz ihres defensiven Charakters seien einige Teilbereiche des Markts in dieser beispiellosen Zeit nicht verschont geblieben. „Die Energie- und Versorgungsinfrastruktur ist am stärksten vom Ölpreiseinbruch betroffen. Viele dieser Anlagen sind auf Einnahmen angewiesen, die nicht nur an die Energiepreise, sondern auch an die Inflation gekoppelt sind. Sinkende Ölpreise – was zu einer niedrigeren Inflation führt – könnten die Einnahmen doppelt belasten“, so das Team von Whitehelm Capital.

Erneuerbare Energien unter Druck
Außerdem seien diese Vermögenswerte nur begrenzt in der Lage einen solchen Einnahmeschock abzuschwächen, da sie stark fremdfinanziert und kapitalintensiv seien, und es so unmöglich sei, Ausgaben sinnvoll zu reduzieren. Beispiele seien vor allem Anlagen für erneuerbare Energien und Stromerzeuger. Daher erwartet Whitehelm bei anhaltenden niedrigen Ölpreisen einen starken Rückgang bei den Erneuerbare-Energie-Projekten, da ihre Rentabilität zunehmend unter Druck geraten wird.

Defensive Assets gefragt
Nicht alle Teilsektoren innerhalb der Infrastruktur seien von sinkenden Ölpreisen gleichermaßen betroffen. Beispielsweise hätten die Wasserversorgung, soziale Infrastruktur, Parkplätze, Lagerungen und Kommunikation von den Energiepreisen unabhängige Cashflows. Außerdem seien diese Sektoren gegenüber den Marktverwerfungen durch Covid-19 weniger anfällig.

„Insgesamt wird der Ölpreiskrieg die negativen Auswirkungen von Corona verstärken. Zahlungsausfälle, Rating-Herabstufungen und Konkurse könnten in einigen Sektoren unvermeidlich sein. Doch es gibt auch vereinzelt Lichtblicke. Einige Teilsektoren innerhalb von Infrastrukturanlagen, wie etwa Wasserversorgung und soziale Infrastruktur sind gut aufgestellt, um die Krise zu überstehen und andere, wie Kommunikationsanlagen, profitieren sogar von der Krise“, fasst das Team von Whitehelm zusammen. (aa)

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