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Ölpreisfall sortiert Energiesektor neu, die Erdgas-Branche profitiert

Die Auswirkungen der historisch niedrigen Ölpreise werden zu spüren sein, vor allem bei Hochzinsanleihen des amerikanischen Energiesektors. Zahlungsausfälle sind hier vorprogrammiert. Wie Erdgas davon profitieren kann, weiß Audra Delport, Deputy Head of Credit Research bei Federated Hermes.

Audra Delport, stellvertretende Leiterin des Credit Research bei Federated Hermes.
Audra Delport, stellvertretende Leiterin des Credit Research bei Federated Hermes.© Federated Hermes

"Wie erwarten, dass niedrig eingestufte Explorations- und Produktionsunternehmen am stärksten unter Druck geraten, wobei einige von ihnen Zahlungsausfälle erleiden werden, da sie nicht in der Lage sind, die anstehenden Schuldenfälligkeiten zu refinanzieren. Produzenten mit qualitativ hochwertigeren Ratings, einer großen Vermögensbasis, niedrigeren Kosten und besseren Liquiditätsprofilen werden das überstehen", analysiert Audra Delport, Deputy Head of Credit Research bei Federated Hermes.

Künftig geringere Erdölproduktion hilft den Erdgasproduzenten
Darüber hinaus wird – als Reaktion auf die niedrigeren Preise – die geringere Ölproduktion den
Erdgasproduzenten zugute kommen, da die assoziierte Gasproduktion in den USA in den
kommenden Monaten zurückgeht, was die Erdgaspreise in die Höhe treibt. "Die Gewinne der
Pipelinegesellschaften werden durch den Rückgang der transportierten Mengen beeinträchtigt
werden – aber größere Unternehmen mit höherer Kreditqualität und Speicherkapazität dürften zugleich von den steigenden Preisen für die Speicherung profitieren", weiß Delport.

Pipelinegesellschaften: Die Großen werden es schaffen
Darüber hinaus verfügen die Pipelinegesellschaften über eine recht große finanzielle Flexibilität bei der Reduzierung der Wachstumsinvestitionen und ihrer Ausschüttungen an die Aktionäre.

Insgesamt werden also Unternehmen mit Größenvorteilen und zusätzlichen Hebeln, wie
Dividendenkürzungen, Wachstumskapitalausgaben und Anlagenverkäufen, im Vorteil sein. Kleinere, kostenintensivere Produzenten mit anstehenden Schuldenfälligkeiten werden hingegen am stärksten betroffen sein. (kb)

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