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Oddo BHF: Weshalb Cybersicherheit als Wachstumsthema überzeugt

Angesichts seiner wachsenden Bedeutung für Unternehmen dürfte der Sektor Cybersicherheit in einem Rezessionsszenario besser als viele andere Sektoren abschneiden, meint Guillaume Chieusse, Leiter aktive Aktienstrategien bei Oddo BHF Asset Management.

Guillaume Chieusse, Oddo BHF Asset Management
Guillaume Chieusse, Oddo BHF Asset Management© Oddo BHF AM

Investoren sollten vielleicht bei ihren Themenfonds Cyber Security höher gewichten: Immerhin sehen laut einer aktuellen Umfrage von Gartner neun von zehn Topmanagern Cybersicherheit als geschäftliches Risiko. Cyber-Sicherheitsvorfälle bergen neben unmittelbaren finanziellen Verlusten auch betriebliche, strategische und Reputationsgefahren. "Daher dürften nach unserer Einschätzung die Ausgaben in diesem Sektor im Falle eines Abschwungs nicht so stark beeinträchtigt werden. Weitere Wachstumstreiber für den Sektor sind das aktuelle geopolitische Umfeld, Schwachstellen durch Telearbeit und die Bedeutung von Cybersicherheit für die Digitalisierung von Unternehmen", schreibt Guillaume Chieusse, Leiter aktive Aktienstrategien bei Oddo BHF Asset Management, in einer "Institutional Money" exklusiv vorliegenden Analyse.

Wachstum und Konsolidierung der Branche
Das Marktvolumen betrug zuletzt 137 Milliarden Euro und dürfte bis 2026 um durchschnittlich zwölf Prozent pro Jahr wachsen. Der Markt für Cybersicherheit hat sich im Laufe der Jahre immer mehr ausdifferenziert, da neue Marktteilnehmer für stetige Innovationen und Spezialisierung gesorgt haben. Kunden fragen jedoch vermehrt integrierte Cyber-Sicherheitslösungen nach, sodass in den kommenden Jahren Konsolidierung die Regel sein dürfte. Überdurchschnittlich entwickeln dürften sich nach Einschätzung Chieusses Unternehmen, die entweder marktführend sind und somit optimal für die Marktkonsolidierung positioniert sind, oder aber kleinere Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial, die sich in eine größere Gruppe integrieren lassen.

Mit den sich ständig wandelnden Bedrohungen sind neue Akteure auf den Plan getreten, die einen Paradigmenwechsel bei der Cybersicherheit weg von einem reaktiven hin zu einem proaktiven Ansatz eingeleitet haben. Dadurch müssen Kunden z.T. mehr als 50 Sicherheitslösungen nutzen, um eine angemessene Sicherheitsarchitektur aufzubauen. Um die Komplexität der täglichen Abläufe und den Umfang der manuellen Prüfung von Sicherheitsvorfällen zu verringern, den Verwaltungsaufwand zu senken und vor allem die Sicherheit des Unternehmens zu verbessern, suchen Kunden nach integrierten Lösungen.

Spezialisierte, kleinere Anbieter profitieren von Übernahmewelle
Im Zuge des daraus erwachsenden Konsolidierungstrends dürfte es in den kommenden Jahren zu Fusionen und Übernahmen kommen. "Damit werden so unsere Erwartung der Kundenstamm kleinerer Unternehmen sowie spezielle Fachexpertise von zunehmendem Interesse für die Marktführer, die sich ein immer größeres Stück des Kuchens sichern wollen", hält Chieusse abschließend fest. (aa)

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