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Oddo BHF AM über Panik und Absicherungsstrategien

Nach Einschätzung von Oddo BHF Asset Management ist angesichts der derzeitigen Marktsituation eine defensive Herangehensweise bei der Asset-Allokation ratsam. Investoren sollten auch noch den Erwerb von Optionen ins Auge fassen, um sich zu hedgen.

© Dan Race / stock.adobe.com

Investoren sollten an den Märkten vorsichtiger werden. Vor dem Hintergrund des Corona-Ausbruchs werde die Panik laut Laurent Denize, Global co-CIO bei Oddo BHF Asset Management erst dann abklingen, wenn die Neuinfiziertenanzahl zurückgeht.

Die negativen Auswirkungen gestörter Lieferketten und könnten für die Weltwirtschaft dramatischer sein als erwartet und sogar die Deflations- und Rezessionsängste des Jahres 2018 wiederbeleben. Die Gefahr sie laut Denize umso größer, da die Zentralbanken heute weniger Spielraum haben und die Bewertungen kaum Fehltritte zulassen.

Erholung wird auf sich warten lassen
Mittelfristig und unter der Voraussetzung, dass sich die Epidemie in den kommenden Wochen eindämmen lässt, könnten die Aktienkurse laut Denize wieder steigen. Zum Teil liegt dies an den niedrigeren Anleiherenditen, deren positive Wirkung mit Verzögerung auch an den Aktienmärkten ankommt. Änderungen bei den Lagerbeständen lassen außerdem eine Erholung in der verarbeitenden Industrie erwarten. Auch den Waffenstillstand im Handelskrieg und den geordneten Brexit dürfe man Denize zufolge nicht vergessen. Beide hätten erhebliche Unsicherheiten ausgeräumt, die die Risikobereitschaft der Anleger deutlich belastet haben.

Zusätzlich erwartet Denize weitere staatliche Konjunkturpakete in den Industrieländern und insbesondere in Europa, wo die Ereignisse der vergangenen Wochen vielleicht sogar die deutsche Regierung zum Umdenken veranlassen könnten. Auch China dürfte die Konjunktur stützen: Die Gesundheitsausgaben des Landes liegen nach wie vor deutlich unter denen der Industrieländer. Die Regierung könnte die Sozialausgaben erhöhen und das Wachstum durch noch mehr Liquidität ankurbeln.

Absicherung gefragt
„Für Panik ist es also noch zu früh. Doch seien wir ehrlich: Die Märkte hatten eigentlich höhere Unternehmensgewinne, steigende Investitionsausgaben und risikofreudige Anleger erwartet – was nicht gerade dem wahrscheinlichsten Szenario entspricht. Anleger sollten sich zumindest gegen das Risiko einer längeren Pandemie absichern, die die Wirtschaft für mehr als nur ein paar Monate belastet“, empfiehlt Denize. Dieses Ziel können Investoren auf drei Wegen erreichen:

  • Höhere Duration in Industrieländern
  • Volatilitätszukäufe in Form von Verlustabsicherungen
  • Stärkere Gewichtung von risikoarmen Aktien und Sektoren, die weniger von den wirtschaftlichen Auswirkungen des Corona-Ausbruchs betroffen sind (Telekommunikation, Konsumgüter und Immobilien)

Trotz größerer Stressphasen seien laut Denize Optionen noch immer nicht übertrieben teuer – im Gegenteil. Denize rät in diesem Umfeld zu Vorsicht. Das Jahresende ist noch weit entfernt, und das asymmetrische Risiko-Rendite-Profil macht größere Risikopositionen unattraktiv. „Bei langfristigem Anlagehorizont sprechen die Risikoprämien noch immer für Aktien, in der aktuellen Stressphase könnte sich daher eine Umschichtung von Anleihen in Aktien lohnen. Doch auch hier ist keine Eile geboten…“, schließt Denize. (aa)


Oddo BHF Asset Management ist einer der vielen namhaften Sponsoren des 13. Institutional Money Kongresses, der von 25. bis 26. März 2020 im RheinMain Congress Center in Wiesbaden stattfindet. Gleich zwei Oddo BHF-Professionals, Bastian Gries und Karsten Seier, werden in einem Workshop über ihre praktischen ESG-Erfahrungen bei Aktien und Corporate Bonds sprechen.

Mehr Details dazu sowie eine Anmeldemöglichkeit finden Sie nachfolgend.

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