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Oddo BHF AM nennt die neuen Trends im Bereich Private Equity

Der Markt für Private Equity muss dem höheren Zinsniveau und den Verwerfungen auf den Aktien- und Rentenmärkte Tribut zollen. Interessant ist jedoch, inwieweit nun "Umwelt" bei Investoren zum Thema wird.

Ferdinand Dalhuisen, Oddo BHF Asset Management
Ferdinand Dalhuisen, Oddo BHF Asset Management© Oddo BHF Asset Management

Die multiplen Krisen führen nicht nur zu Verwerfungen an den Börsen, sondern ziehen auch Privatmarktanlagen in Mitleidenschaft. So sind die Zuflüsse in Private Equity im ersten Halbjahr um 27 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode auf 337 Milliarden US-Dollar zurückgegangen. Der Grund dafür ist jedoch weitgehend in den liquiden Anlageklassen zu suchen, da die dortigen Kursverluste indirekt dafür gesorgt haben, dass in den Portfolien vieler institutioneller Investoren Privatmarktanlagen plötzlich ein deutlich höheres Gewicht haben, berichtet Ferdinand Dalhuisen, Managing Director und Co-Head of Private Equity bei Oddo BHF Asset Management, in einer "Institutional Money" exklusiv vorliegenden Analyse.

Markt dreht zugunsten der Käufer
Der oben beschriebene sogenannte Denominator-Effekt sagt Dalhuisen zufolge jedoch nur wenig über die Attraktivität der Anlageklasse aus. Die Anzahl der Fonds und deren Zielinvestitionsvolumina in Höhe von über 130 Milliarden US-Dollar befinden sich auf einem Höchststand. Allerdings dürfte das Einwerben des Kapitals länger als in den vergangenen Jahren dauern. Während hohe Inflation, steigende Zinsen und fehlende Sicht auf die zukünftigen Gewinne für eine schwächere Performance bei bestehenden Private-Equity-Portfolien sorgen dürfte, sollten neue Engagements aufgrund niedrigerer Bewertungen für attraktivere Jahrgänge sprechen. Auch auf den Sekundärmärkten lässt sich eine Gewichtsverschiebung zugunsten der Käufer beobachten.

Strukturelles Wachstum im Umweltbereich erreicht Private Equity
Eine rasante Entwicklung zeichnet sich derzeit bei Private-Equity-Fonds mit Fokus auf Umweltthemen ab, wo in den letzten beiden Jahren knapp unter 150 Fonds mit einem Volumen von über 100 Milliarden US-Dollar durch unsere Investitionspipeline gelaufen sind, schreibt Dalhuisen des Weiteren.

Dabei geht es nicht um Unternehmen, die ein besseres ESG-Profil haben, sondern vielmehr um Unternehmen, die sich durch ihr Produkt- oder Serviceangebot strategisch als Lösungsanbieter für die ökologische Transformation positionieren und damit vom Wandel, der sich auf Seiten der Konsumenten, der Regulierung und der Unternehmenslandschaft vollzieht, profitieren können. Die Unternehmen kommen aus den Bereichen erneuerbare Energien inklusive grünem Wasserstoff und Energiespeicherung, der Wartung von EE-Anlagen, E-Mobilität, Umwelttechnologie, Abfall- und Kreislaufwirtschaft aber auch aus der nachhaltigen Landwirtschaft.

Diversifikation ist wichtig
Aufgrund starker Kapitalzuflüsse und der Vielfalt der Environmental-Trends, die miteinander konkurrieren, wie z.B. batteriebetriebene Lkws, Lkws mit Wasserstoffantrieb oder solche, die mit Biodiesel fahren, wird nicht jedes Unternehmen zu den Gewinnern gehören. Investoren sollten Dalhuisens Emfehlung nach daher auf ein hohes Maß an Diversifikation achten, um vom Gesamttrend zu profitieren. Die Streuung sollte zusätzlich auch geografisch erfolgen und auch die Art der Beteiligung umfassen und von Primary, Secondary und Co-Investments Gebrauch machen. (aa)

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