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Nord Stream 2: The NeverEnding Story

Die russische Nord Stream 2-Pipeline steht vor einer weiteren Verzögerung, nachdem die deutsche Bundesnetzagentur einen wichtigen Schritt im Genehmigungsverfahren ausgesetzt hat. Die europäischen Gaspreise schnellten um bis zu zwölf Prozent in die Höhe.

Die Behörde teilte mit, sie habe den Zertifizierungsprozess ausgesetzt, nachdem der Betreiber Nord Stream 2 AG eine deutsche Tochtergesellschaft gegründet hat, um EU-Vorschriften zu erfüllen. Damit ist der geplante Starttermin im Januar kaum noch haltbar. Die in der Schweiz firmierende Nord Stream 2 gehört dem russischen Konzern Gazprom.

Erdgaspreise im Höhenrausch
Die Bekanntmachung ließ die europäischen Erdgaspreise in die Höhe schnellen. Händler befürchten, dass Europa nun zu wenig dringend benötigtes Gas erhält, um die Versorgung in diesem Winter zu gewährleisten. “Wenn man davon ausgeht, dass die Pipeline erst nach Abschluss des Zertifizierungsverfahrens in Betrieb genommen werden kann, bedeutet dies, dass sich der Transport über Nord Stream 2 weiter verzögert, was sich negativ auf die europäische Gasbilanz im Winter auswirken wird”, so Katja Yafimava, Senior Research Fellow am Oxford Institute for Energy Studies,, im Talk mit Bloomberg.

Die Bürokratie kennt kein Erbarmen
Das Zertifizierungsverfahren bleibt ausgesetzt, bis die wesentlichen Vermögenswerte und die Belegschaft auf die Tochtergesellschaft übertragen wurden. Danach kann die Agentur ihre Prüfung innerhalb der verbleibenden Viermonatsfrist fortsetzen. Diese Frist sollte eigentlich am 8. Januar enden. “Unser Unternehmen unternimmt diesen Schritt, um die Einhaltung der geltenden Regeln und Vorschriften zu gewährleisten”, so die Nord Stream 2 AG in einer Antwort auf Fragen von Bloomberg. Zu Details des Verfahrens wollte man sich nicht äußern. (kb)

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