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Nomura: Risiken von Währungskrisen in Schwellenländern steigen

Eine steigende Zahl von Schwellenländern ist akut gefährdet, in eine Währungskrise zu rutschen. Zu diesem Ergebnis kommt die japanische Investmentbank Nomura in einer Studie.

Rob Subbaraman, Chefvolkswirt von Nomura
Rob Subbaraman, Chefvolkswirt von Nomura© Nomura

Der von den Nomura-Analysten entwickelte „Damokles“-Indikator zeigt steigende Risiken für 20 Schwellenländer an, während die Risiken in nur drei Ländern gesunken sind. Sechs Länder kommen auf einen Indikatorwert über 100 und sind demnach akut gefährdet oder haben bereits eine Krise erfahren: Sri Lanka, Ägypten, Kasachstan, Pakistan, Rumänien und die Türkei. Für Sri Lanka, Ägypten und die Türkei, die bereits eine Krise erfahren haben, zeigt der Indikator den Analysten zufolge, dass sie noch nicht aus dem Gröbsten raus sind.


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Steigende Risiken für Währungskrisen in 20 Ländern identifiziert
„Viele weitere Schwellenländer scheinen geradezu in den Startlöchern für eine Währungskrise zu stehen, da ihre Erholung von der Pandemie noch lange nicht abgeschlossen ist, sie mit einer höheren Inflation konfrontiert sind und weniger fiskalischen Spielraum haben als die entwickelten Länder. Zudem sind sie stärker den hohen Lebensmittel- und Energiepreisen infolge der Russland-Ukraine-Krise ausgesetzt und anfälliger für einen vorgezogenen Zinserhöhungszyklus der Fed sowie den wirtschaftlichen Abschwung in China“ , erklärt Rob Subbaraman, Chefvolkswirt von Nomura.

Wann immer der Damokles-Index für ein Land den Wert von 100 übersteigt, sollte er als Warnsignal dafür interpretiert werden, dass das Land in den nächsten zwölf Monaten für eine Währungskrise anfällig ist. Bei einem Schwellenwert von 100 zeigte der Damokles-Index 64 Prozent der vergangenen 61 Krisen in der Stichprobe korrekt an. Ein Indikatorwert von über 150 ist ein noch deutlicheres Warnsignal, dass jederzeit eine Krise ausbrechen könnte.

Da die für den Indikator erforderlichen Fundamentaldaten nur bis Februar 2022 zur Verfügung standen, ist der russische Angriff auf die Ukraine in der Auswertung noch nicht reflektiert. Um die seither eingetretenen Entwicklungen – insbesondere Preissteigerungen an den Waren- und Rohstoffmärkten sowie eine kräftige Zinsanhebung durch die Fed – einzubeziehen, haben die Experten die Ergebnisse einem Stresstest unterzogen und einen Zinsschock sowie eine deutliche Verschlechterung der Leistungsbilanzen simuliert. In diesem Szenario geraten dann zusätzlich die Länder Kenia, Vietnam und Tschechien in die Gefahrenzone. Mit Ungarn und Malaysia liegen zwei weitere Länder nur knapp unterhalb der 100er-Schwelle. (kb)

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