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Nomura: Diese Region dürfte weiter outperformen

Investoren sollten eine höhere Gewichtung bei asiatischen Aktien eingehen, meint Min Feng von Nomura Asset Management Europe.

© merla / stock.adobe.com

Von Kursverlusten und hohen Volatilitäten geplagte Investoren sollten nach Osten sehen. Denn während Europa und die USA massiv unter der Coronavirus-Krise leiden, sind viele asiatische Staaten schon weiter bei der Eindämmung des Virusausbruchs. Die Pandemie scheint in China vorerst unter Kontrolle zu sein und in Südkorea hat sich die Situation deutlich verbessert. In anderen bedeutsamen Wirtschaftsräumen wie Taiwan, Hongkong, Singapur scheint die Eindämmung die beabsichtigte Wirkung zu haben.

Da sei es laut Min Feng, CIIA, CEFA, Senior Investment Specialist, Nomura Asset Management Europe KVG, wenig überraschend, dass die asiatischen Aktienmärkte (ohne Japan) bislang weniger verloren haben als S&P, DAX und Co.:

Im ersten Quartal verlor der MSCI AC Asia ex JP Index 18,38 Prozent während der MSCI World Developed Market Index um 21,05 Prozent einbüßte. "Diese Outperformance der asiatischen Märkte dürfte anhalten", prognostiziert Feng.

Licht und Schatten in Asien
Die asiatischen Märkte leiden unter der Störung der globalen Lieferketten und der einbrechenden Exportnachfrage, das Wachstum Asiens wird sich in 2020 verlangsamen. Aber sie hätten einen wesentlichen Vorteil: Für die meisten ist nach wie vor China der wichtigste Absatzmarkt. Dort läuft vielerorts die Produktion wieder an, das Wirtschaftsleben normalisiert sich langsam wieder.

Hinzu kommt, dass China selbst zu weniger als 20 Prozent der Wirtschaftsleistung von Exporten abhängig ist. Die Binnennachfrage ist der weit wichtigere Faktor – und die wird sich relativ schnell erholen, unterstützt durch Stimulierungsmaßnahmen.

Weniger Schulden, weniger Probleme
Viele Unternehmen in Asien seien laut Feng zudem besser für Krisen gewappnet als westliche Unternehmen, denn sie sind deutlich weniger verschuldet. Von den Top 100-Unternehmen in China und Taiwan hat nur etwa die Hälfte überhaupt eine Netto-Verschuldung auf der Bilanz, die andere Hälfte hält Netto-Cash-Positionen, die in der Krise als zusätzlicher Sicherheitspuffer dienen. Zum Vergleich: In den USA und in Großbritannien sind acht von zehn Unternehmen netto verschuldet, in Deutschland rund sieben von zehn.

"Keine Frage: Wenn die Pandemie sich weiter rasch ausbreitet und eine tiefe globale Rezession nach sich zieht, wird das auch die asiatischen Märkte treffen, aber eben deutlich weniger hart als die meisten westlichen Länder in Nordamerika und Europa", räumt Feng ein.

Günstige Bewertungen
Zudem sind die Bewertungen in Asien derzeit sehr viel günstiger als in den USA. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) des MSCI AC Asia ex JP Indexes liegt bei 1,25 (Stand 27. März), in der Nähe vom Tiefstand aus dem Krisenjahr 2008. Das sei deutlich niedriger als das KBV von S&P 500 Index (2,66). "Das alles sind gute Gründe dafür, dass sich die asiatischen Märkte auch in den nächsten Monaten besser entwickeln werden als die Aktienmärkte in Europa und den USA", erklärt Feng abschließend. (aa)

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