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MFS: Diese Risiken sollten Institutionelle jetzt im Blick behalten

Investoren sollten nicht darauf vertrauen, dass sich die Erholung an den Finanzmärkten im kommenden Jahr fortsetzt, warnt MFS-Portfoliomanager Robert Almeida. Den Notenbanken geht das Pulver aus, die Corona-Infektionszahlen gehen durch die Decke.

© Sergey Nivens / stock.adobe.com

Die großzügigen staatlichen Hilfen und die Tatsache, dass überraschend schnell ein Corona-Impfstoff gefunden wurde, sorgen bei Anlegern für Optimismus und lassen auf weiter steigende Aktienkurse hoffen. Dabei kann allerdings einiges schiefgehen, warnt Robert Almeida, Portfoliomanager bei MFS Investment Management. Er befürchtet, dass die Notenbanken mittlerweile ihr Pulver verschossen haben. "In Zeiten wie diesen drucken die Zentralbanken Geld, aber die Regierungen geben es aus. Damit wird die Verantwortung für die Konjunktur auf die Politik übertragen", sagt er.

Auch der starke Anstieg der Covid-19-Fälle in Ländern rund um den Globus bereitet Almeida Sorgen. "Die Aussicht auf einen Impfstoff hilft Investoren, sich wieder eine normale Zukunft vorzustellen. An der akuten Verschlechterung der Lage ändert es aber nichts", gibt der Portfoliomanager zu bedenken. Die erneuten Mobilitätseinschränkungen könnten die Wirtschaftserholung gefährden und den schon jetzt enormen Bedarf an Finanzhilfen weiter steigern. "In den Kursen sind die zusätzlichen Hilfen bereits berücksichtigt, aber noch weiß niemand, wann sie kommen und wie hoch sie sein werden", sagt Almeida.

Aktienmärkte bleiben anfällig für Rücksetzer
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) vieler Aktien ist im laufenden Jahr gestiegen. Das hat die Kurse in die Höhe getrieben. "Zum Ende einer Rezession ist das nicht ungewöhnlich", sagt der MFS-Experte. Zugleich warnt er: "Weil die KGV in den letzten Monaten so stark gestiegen sind, bleiben Risikoassets anfällig." Niedrige Staatshilfen oder andere unliebsame Überraschungen könnten die Kurse abstürzen lassen. "Diese Risikofaktoren gilt es im Auge zu behalten", betont Almeida. Und nicht nur die: "Noch wichtiger sind die Einzelwertrisiken in unterschiedlichen Szenarien wie Double-Dip-Rezession, Reflation oder Stagnation." (fp)

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