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Merck Finck: Jede Krise ist anders, HY-Bonds attraktiv

Die große Insolvenzwelle lässt weiter auf sich warten. Das macht vor allem europäische Hochzinsanleihen attraktiv, sagt Merck-Finck-Anlagestratege Marc Decker.

Marc Decker, Anlagestratege bei Merck Finck
Marc Decker, Anlagestratege bei Merck Finck© Merck Finck Privatbankiers

Wer die Ausfallquoten bei Hochzinsanleihen in der globalen Finanzkrise von 2008/2009 mit den aktuellen Quoten vergleicht, stellt fest: Diese Krise ist anders. "Hier kam es seit März im Vergleich etwa mit den USA zu lediglich sehr moderaten Anstiegen", erklärt Marc Decker, Anlagestratege bei Merck Finck. Zwar dürfte die Zahl der Ausfälle in den kommenden Monaten sowohl in Europa als auch in den USA ansteigen. Er rechnet jedoch nicht damit, dass die Zahl der Insolvenzen die Höchststände von 2008/2009 auch nur annähernd erreichen wird.

In den USA dürften die Ausfallraten durch den hohen Anteil an Energiewerten vermutlich höher liegen als in Europa. Investoren sollten daher europäischen Hochzinsanleihen den Vorzug geben, rät Decker. Die Risikoaufschläge der Papiere sind zwar nahe ihres langfristigen Durchschnitts gefallen. Gegenüber Investment-Grade-Unternehmensanleihen bleiben die Bonds aber attraktiv.

Covid-19-Schock ist kleiner als gedacht
Ebenfalls günstig: Unternehmen dürften sich diesmal schneller von der Krise erholen als noch vor zehn Jahren. "Die Wirtschaft ist strukturell weniger in Mitleidenschaft gezogen als das Ausmaß des Covid-19-Schocks dies zunächst vermuten lässt", sagt Decker. Das ist auch den Zentralbanken zu verdanken, die die Geldhähne weit geöffnet lassen. Damit mildern sie Wertberichtigungen ab und stellen eine billige Finanzierung für Regierungen sicher, damit diese die Wirtschaft weiterhin unterstützen können. (fp)

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