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Merck Finck-CIO macht Hoffnung betreffend die Inflationsentwicklung

Der Chefstratege von Merck Finck erwartet niedrigere Inflationsraten, falls sich die Konjunktur weiter eintrüben sollte. Falls die hiesige Politik jedoch den Kardinalsfehler machen sollte, Deutschlands Industrie das russische Erdgas vorzuenthalten, wird die Inflation jedoch stark zunehmen.

Robert Greil, Merck Finck
Robert Greil, Merck Finck© Merck Finck

Der Krieg und die Folgen der coronabedingten Einschränkungen in China halten die Inflation hier zu Lande hoch. „Vorerst wird die Inflation – insbesondere durch die direkten und indirekten energiebedingten Einflüsse auf die Verbraucherpreise – hoch bleiben“, erklärt Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck, in einer aktuellen Analyse.

Zwei Szenarien
Greil zufolge sei im Falle eines Ende des Krieges mit einer stärkeren Abschwächung der steigenden Preistrends zu rechnen. Währenddessen könnten auch bei einem anhaltenden Krieg Effekte aus sinkender Nachfrage zu einem Rückgang des Inflationstrends in der zweiten Jahreshälfte führen – ganz abgesehen von zusätzlich dämpfenden Basiseffekten.

„Die größten Risiken für das Abschwächungs-Szenario in Sachen Inflation sind ein kompletter Ausfall der russischen Gaslieferungen sowie langwierige Unterbrechungen der Lieferketten, wenn China seine Covid-Probleme nicht so schnell in den Griff bekommen sollte.“

Gebannter Blick auf die kommende Fed-Sitzung
Die kommende Woche steht neben den Entwicklungen in Sachen Russland und China vor allem im Zeichen der Notenbanken: Denn sowohl die US-Notenbank als auch die Bank of England dürften bei ihren Sitzungen am Mittwoch bzw. Donnerstag ihre Leitzinsen anheben. Während es bei der Fed auf einen 50-Basispunkte-Schritt nach oben hinauslaufen sollte, richtet sich der Fokus in Washington primär auf Aussagen zur weiteren geldpolitischen Ausrichtungen der amerikanischen Währungshüter.

Auch datenseitig werden die USA mit ihren „ISM“-Einkaufsmanagerberichten am Montag und Mittwoch, Auftragseingangszahlen am Dienstag und insbesondere dem April-Arbeitsmarktbericht am Freitag die Woche dominieren.

Wichtige Konjunkturzahlen
In Deutschland stehen zum Wochenauftakt Einzelhandelsumsatzzahlen sowie der Arbeitsmarktbericht für April auf der Agenda, bevor am Mittwoch die finale Handelsbilanz für März vorgelegt wird. In der zweiten Wochenhälfte dominieren dann Industriezahlen, am Donnerstag zu den Aufträgen sowie am Freitag zur Produktion im März. Für den gesamten Euroraum sticht am Montag das Wirtschaftsvertrauen für April hervor, bevor am Dienstag Produzentenpreise und Arbeitsmarktzahlen und am Mittwoch Einzelhandelsdaten folgen. (aa)

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