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Martin Blessings Fintech-SPAC will an die Amsterdamer Börse

Eine vom ehemaligen Chef der Commerzbank, Martin Blessing, unterstützte Blankoscheck-Gesellschaft (Special Purpose Acquisition Company; SPAC) will in Amsterdam an die Börse gehen. Die SPAC mit der Bezeichnung EFIC1 wird sich Blessing zufolge auf Fintech-Unternehmen spezialisieren.

Martin Blessing goes SPAC.
Martin Blessing goes SPAC.© Archiv

Das Investmentvehikel will mit dem IPO bis zu 415 Millionen Euro laut Bloomberg in die Kasse holen und sucht Ziele in Europa einschließlich Großbritannien sowie in Israel, wie es am Montag in einer Mitteilung hieß. “Wir haben keine Obergrenze für die Investitionen, aber wir schauen uns Gesellschaften an mit einem Marktwert von mindestens einer Milliarde Euro an”, so Blessing in einem Interview. Anders als andere Unternehmen in dem Bereich wolle EFIC1 bewusst in Europa und nicht in New York an die Börse gehen, fügte er hinzu.

Illustrer Kreis an SPAC-Initiatoren
Mit im Boot sind neben Blessing auch der frühere Barclays-Manager Ben Davey sowie der Gründer des Beratungshauses Aperghis & Co., Nick Aperghis. Als Berater fungiert die Credit Suisse Group.

Mantelgesellschaft am Anfang
Blankoscheck-Unternehmen - auch Special Purpose Acquisition Companies oder SPACs genannt - bestehen typischerweise aus einem reinen Firmenmantel, der ohne operatives Geschäft an die Börse geht. Ihr Ziel besteht darin, Börsekandidaten zu finden und diese mit den im IPO aufgenommenen Mitteln zu übernehmen. Dieser aus den USA kommende Trend wird auch in Europa immer populärer.

Nicht der erste Banker im SPAC-Geschäft
In diesem Jahr hat bereits der ehemalige Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam eine SPAC gestartet. Der frühere CEO der UniCredit, Jean Pierre Mustier, arbeitet zusammen mit Luxuswaren-Milliardär Bernard Arnault und dem französischen Vermögensverwalter Tikehau Capital ebenfalls an einer Blankoscheck-Gesellschaft.

Blessing war nach seiner Zeit bei der der Commerzbank zur UBS Group gewechselt, wo er zeitweise sogar als möglicher zukünftiger CEO im Gespräch war. Er verließ die Schweizer Bank 2019 jedoch im Zuge einer Führungskrise. (kb)

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