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Lyxor: Über die Risiken steigender Renditen und sinnvolle Strategien

In wie weit ein demokratisch geführter US-Kongress zu steigenden Renditen in den USA führen und welche Hedgefonds-Strategien in so einem Szenario gut performen könnten, analysiert Lyxors Cross Asset Research.

© Tryfonov / stock.adobe.com

Aufgrund von Erwartungen, dass es in naher Zukunft noch höhere Staatsausgaben geben und entsprechend viele US-Treasuries emittiert werden könnten, kam es in den USA zu einem Anstieg der Anleihenrenditen, und die Treasury-Kurve versteilerte sich. Außerdem standen Zinsen in Europa unter Druck, obgleich der Renditeanstieg dort geringer ausfiel. In Anbetracht des aktuellen Niveaus der Anleihenrenditen sei das Aufwärtspotenzial unter demokratischem Schwung riesig und hätte globale Nachwirkungen in allen Ländern und Anlageklassen, hält Lyxor Cross Asset Research in einer aktuellen Marktkommentierung fest.

Fed deckelt Renditeanstieg zumindest teilweise
Nach Lyxors' Ansicht sollten der durch die Corona-Krise bedingte Gegenwind und die Anleihekäufe der Fed auf kurze Sicht dazu beitragen, einen deutlichen Renditeanstieg zu begrenzen. Längerfristig sollten strukturelle Faktoren wie beispielsweise demografische Entwicklungen und technologische Fortschritte auch eine Normalisierung der Renditen auf Niveaus wie vor der globalen Finanzkrise verhindern.

"Dennoch werden wir uns in den nächsten Jahren vermutlich an den zuletzt im Zeitraum 2017–2018 beobachteten Bereich von zwei bis drei Prozent annähern. Wie schnell wir dorthin gelangen, wird für die Märkte in dieser kritischen Phase von Bedeutung sein. Nach Annahme unseres Basisszenarios werden wir im ersten Halbjahr 2021 noch nicht dort ankommen", merkt das Research-Team an, um in Folge auf interessante Ansätze im Bereich Alternativer Strategien einzugehen bzw zu berichten, wie sich entsprechende Manager positionieren.

Global Macro
Im Bereich alternativer Strategien scheinen Lyxor zufolge Global-Macro-Strategien interessant, um auf diese partielle und letztendliche Normalisierung der Anleihenrenditen zu spekulieren. In letzter Zeit wurden ihre Long-Positionen in Anleihen verringert, und in einigen Fällen wurden Short-Positionen in Treasuries eingegangen.

Diskretionäre Strategien verringerten anscheinend ebenfalls ihre Sensitivität gegenüber einer Versteilerung der Treasury-Kurve. Treten die Bedingungen ein, könnten diese Strategien vollständig zu Short-Positionen in Anleihen wechseln. Unter einem demokratischen Kongress könnte ihre Short-Positionierung im US-Dollar bei Devisen indessen belohnt werden, da das Zwillingsdefizit den US-Dollar nach unten drängt.

Das Worst-Case-Szenario, das jedoch eher unwahrscheinlich ist, bestünde in einem drastischen Anstieg der Renditen, der Aktien aus der Bahn werfen, dem US-Dollar Auftrieb verleihen und Vermögenswerte aus Schwellenländern belasten würde.

"Bei diesem Szenario einer scharfen Trendwende über alle Anlageklassen hinweg haben Global-Macro-Strategien in unseren Augen nach wie vor das Potenzial zur Outperformance gegenüber anderen Hedgefondsstrategien. Dementsprechend halten wir an unserer Übergewichtung fest", erklärt Lyxor abschließend. (aa)

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