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Leonardo will bis zu 40 Prozent an deutschem Rüstungskonzern Hensoldt

Leonardo will seinen Anteil an dem deutschen Rüstungselektronik-Konzern Hensoldt AG auf bis zu 40% erhöhen. Italiens größtes Luft- und Raumfahrtunternehmen will eine größere Rolle in der europäischen Verteidigungsindustrie spielen, heißt es seitens jener Personen, die mit den Plänen vertraut sind.

© eyegelb / stock.adobe.com

Im April hatte die staatlich kontrollierte Leonardo bereits vereinbart, 25,1% des deutschen Sensorspezialisten für rund 606 Millionen Euro zu kaufen - 23 Euro je Hensoldt-Aktie -, womit sie zum größten Aktionär nach der deutschen Entwicklungsbank KfW Group werden würde. Die Übernahme des Anteils soll in der zweiten Jahreshälfte vollzogen werden. Hensoldt-Aktien stiegen in Frankfurt um bis zu sechs Prozent, was dem Unternehmen eine Marktkapitalisierung von 1,55 Milliarden Euro bescherte.

Hoch politischer Deal: Wird Deutschland zustimmen?
Leonardos Industriestrategie sei Teil eines umfassenderen italienischen Vorhabens, die Beziehungen zu Deutschland im Bereich der Rüstungselektronik zu stärken, sagten die Personen. Der Vorstoß habe die Unterstützung der italienischen Regierung, bräuchte jedoch noch die Zustimmung der Bundesregierung. Diese könnte sich dagegen wehren, die Kontrolle über einen strategischen Vermögenswert an ein ausländisches Unternehmen abzutreten, hieß es.

Was ist mit der 30-Prozent-Schranke für ein verpflichtendes Übernahmeangebot?
Es konnte nicht sofort geklärt werden, wie Leonardo auf einen Anteil von 40 Prozent an Hensoldt kommen würde. Nach deutschem Recht lösen Beteiligungen von über 30 Prozent ein verpflichtendes Übernahmeangebot aus, wodurch Leonardo möglicherweise einen größeren Anteil erwerben müsste. (kb)

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