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LBBW warnt vor Immobilien-Zeitenwende

Die Landesbank Baden-Württemberg ist für die weitere Entwicklung am Wohnimmobilienmarkt pessimistisch und sieht die Immobilienbewertungen rund 25 Prozent tiefer. Aufgrund einiger positiver Faktoren ist aber kein Rückgang, sondern tendenziell nur eine Seitwärtsbewegung zu erwarten.

Am Immobilienmarkt könnten sich zukünftig negative und positive Faktoren die Waage halten und eine jahrelange Seitwärtsbewegung bewirken.
Am Immobilienmarkt könnten sich zukünftig negative und positive Faktoren die Waage halten und eine jahrelange Seitwärtsbewegung bewirken.© Eisenhans / stock.adobe.com

Die LBBW sieht den Wohnimmobilienmarkt vor einer jahrelangen Seitwärtsentwicklung, nachdem die Preise in der Vergangenheit fast immer nur die Richtung nach oben kannten. Es stehe eine Zeitenwende bevor, bei der die Preise im ungünstigen Fall sogar bis zu 25 Prozent einbrechen könnten. Darüber berichtet Bloomberg.

Der derzeit beobachtete Zinsanstieg “bedeutet eine massive Verteuerung der Finanzierung und führt zu kräftigem Gegenwind für die Preise“, sagte LBBW-Immobilienmarktanalyst Martin Güth in einer am Dienstag veröffentlichten Notiz. „Der Zinsanstieg allein würde einen Rückgang um bis zu 25 Prozent rechtfertigen. Dem stehen jedoch eine Vielzahl marktstützender Faktoren entgegen, weshalb es per saldo eine Seitwärtsbewegung werden wird.“

In diesem Jahr würden die Preise noch etwas zulegen, so Güth. Ab 2023 seien dann Rückgänge um zwei bis vier Prozent möglich.

Seit Jahresbeginn sind der Studie zufolge die Zinssätze um rund 1,5 Prozentpunkte gestiegen. Einen nachhaltigen weiteren Anstieg erwartet Güth nicht. Sollte es allerdings doch zu einem weiteren Anstieg der Zinsen kommen, zeigen die Ergebnisse der Studie deutliche Konsequenzen in Hinblick auf die Preisentwicklung der Wohnimmobilien.

„Das Risiko einer kräftigen Preiskorrektur sehe ich vor allem für den Fall, dass die Zinsen weiter kräftig steigen, während die Wirtschaft nicht vom Fleck kommt – ein echtes Stagflationsszenario also. Dann dürften Preisrückgänge in einer Größenordnung von 20 Prozent bis 25 Prozent möglich sein“, sagte Güth.

Im ersten Quartal hatten sich die Wohnimmobilien in Deutschland zwar um 10,7 Prozent verteuert, wie am Dienstag vorgelegte Daten des Verbands deutscher Pfandbriefbanken zeigen. Doch die Zahlen stehen Güth zufolge “noch nicht merklich unter dem Einfluss des Zinsanstiegs. Sie sollten daher keinen Immobilienverkäufer oder -Interessenten in eine falsche Sicherheit wiegen.” (aa)


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