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Lazard: Angst und Misstrauen sind und bleiben Treiber des Goldpreises

In unserem Zeitalter der Angst dürfte der Gold-Preis langfristig weiterhin steigen. Diese Meinung vertritt Werner Krämer, Geschäftsführer und Macro-Economic Analyst bei Lazard Asset Management in Deutschland, in einem aktuellen Statement.

Werner Krämer, Chef-Makroökonom bei Lazard Asset Management
Werner Krämer, Chef-Makroökonom bei Lazard Asset Management© Lazard

„Gold ist ein Fieberthermometer zur Messung des Zustands der Welt und der Stimmung der Anleger“, erläutert Werner Krämer, Geschäftsführer und Macro-Economic Analyst bei Lazard Asset Management in Deutschland. Die Temperatur dürfte im roten Bereich bleiben. Nach dem starken Anstieg des Goldpreises in den vergangenen Monaten sei jedoch ein temporärer Rückgang der Notierung möglich.

Kurzfristig Rücksetzer möglich, aber langfristig unterstützt
„Langfristig bleiben aber die unterstützenden fundamentalen Entwicklungen in Kraft“, erwartet Krämer. Für die gegenwärtige Hausse hat er fünf Treiber ausgemacht: Erstens die überexpansive Geld- und Fiskalpolitik, die seit mehr als zwanzig Jahren global die Assetpreise, also auch Gold, inflationiert. Zweitens die niedrigen bzw. sogar negativen Real- und Nominalzinsen von Staatsanleihen als „Safe Assets“, die das Halten von Gold als alternatives „Safe Asset“ frei von Opportunitätskosten macht. Drittens Inflationsängste, weil die Anleger fürchten, dass die expansive Wirtschaftspolitik auf lange Sicht Inflation generieren könnte und Gold als effizienter Inflationshedge gilt.

Misstrauensvotum gegen Politiker und Zentralbanker
Viertens seien explodierende Goldpreise eine Art Misstrauensvotum gegen Politiker und Zentralbanker, weil die Investoren viele Entwicklungen, Veränderungen und Entscheidungen der letzten Jahrzehnte mit großer Skepsis beurteilten, so Krämer weiter. Fünftens befänden sich die USA als Weltwährungsreserveland politisch und ökonomisch in eher schlechter Verfassung, was den US-Dollar in den letzten Monaten deutlich geschwächt und Gold in seiner Rolle als Alternativwährung gefördert habe. (kb)

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