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Landesbank-Bad-Bank verkauft Milliarden-Euro-Schiffskredite

HSH Portfoliomanagement, die Bad Bank der ehemaligen HSH Nordbank AG, will ein Paket an Schiffskrediten im Volumen von “signifikant mehr als einer Milliarde Dollar” verkaufen. Das teilte die Anstalt des öffentlichen Rechts am Wochenende mit.

© Marvest

Den Angaben zufolge sind die Kredite im Wesentlichen nicht leistungsgestört, da sie von langlaufenden Charter-Verträgen profitieren würden. HSH Portfoliomanagement will das komplette, noch verbliebene Portfolio veräußern. Deloitte und Akinn Group beraten den Verkäufer. Geplant ist, die Transaktion schnellstmöglich abzuschließen. Interessen müssen sich bis zum 9. November 2021 melden. Investoren, die Berücksichtigung finden, sollen dann “kurzfristig” darum gebeten werden, indikative Angebote abzugeben sowie vorab eine Vertraulichkeitserklärung zu unterschreiben.

Frachtraten für Schiffe waren in der Pandemie explodiert
Damit stieg auch der Wert der Schiffe selbst und die Kredite, mit denen sie finanziert sind. Diese Entwicklung kommt nicht nur der HSH-Bad-Bank zu gute, sondern auch der NordLB. Diese hatte zuletzt ebenfalls ein Kreditportfolio abgebaut.

Wertschonende Abwicklung
Die HSH Portfoliomanagement wurde im Dezember 2015 von den ehemaligen Mehrheitseignern der HSH Nordbank, Hamburg und Schleswig-Holstein, errichtet. Sie hat die Aufgabe, das von dem Institut übernommene Kreditportfolio von notleidenden Schiffsfinanzierungen wertschonend abzuwickeln. Die Kredite hatten ein Forderungsvolumen von einst 4,1 Milliarden Euro, besichert mit 253 Schiffen. Die Transaktion sollte die Bank entlasten.

Verspekuliert
Die HSH Nordbank musste damals gestützt werden, weil sie sich mit den Schiffskrediten verspekuliert hatte. Hamburg und Schleswig-Holstein veräußerten später das Institut, das heute als Hamburg Commercial Bank AG (HCOB) firmiert. Käufer waren Cerberus Capital Management, J.C. Flowers & Co., GoldenTree Asset Management, Centaurus Capital sowie Bawag P.S.K.. Der Gesamtpreis betrug rund eine Milliarde Euro. (kb)

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