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La Francaise AM zu Nachranganleihen

Auch in diesem Monat liegt der Schwerpunkt auf den makroökonomischen Faktoren, die alle globalen Märkte beeinflussen. Im September verzeichnete der AT1 CoCos Euro Debt Index eine negative Performance von 7,29 Prozent.

© Merian Financials

Das Pendant des AT1 CoCos Euro Debt Index in US-Dollar weist mit einer Performance von minus 5,52 Prozent im August eine ähnliche Entwicklung auf. Auch die anderen nachrangigen Anleihenklassen beendeten den Monat im negativen Bereich: Der iBoxx Tier 2 Debt Index fiel um 3,62 Prozent, der iBoxx Subordinated Insurance Debt Index um 5,50 Prozent und der iBoxx Corporate Hybrids um 4,02 Prozent.

Der Primärmarkt war zu Beginn des Monats sehr aktiv
Dieser wurde mit zunehmender Volatilität ruhiger. Auf dem Tier-2-Markt emittierte die Raiffeisen Bank International eine Tier-2-Anleihe im Wert von 500 Millionen Euro mit einem Kupon von 7,375 Prozent. Nykredit emittierte ebenfalls eine Tier-2-Anleihe im Wert von 500 Millionen Euro mit einem Kupon von 5,5 Prozent. Die BPER Banca legte ihrerseits eine Tier-2-Anleihe über 400 Millionen Euro mit einem Kupon von 8,625 Prozent auf. Bei den Versicherern kündigte Coface die Emission einer Tier-2-Anleihe mit Laufzeit bis 2032 und einem Kupon von 6,0 Prozent an. Nachdem es lange Zeit still auf dem Markt für hybride Unternehmensanleihen war, sind nun zwei Emittenten wieder am Markt. Das schwedische Telekom-Unternehmen Telia brachte eine Hybridanleihe im Wert von 600 Millinen Euro zu 4,65 Prozent auf den Markt. Darüber hinaus emittierte KPN, ein niederländischer Telekommunikationsbetreiber, eine grüne Hybridanleihe im Wert von 500 Millionen Euro mit einer Perpetual Non-Call 5,25 Struktur und einem Kupon von 6,0 Prozent. Unterdessen war der Monat August erneut durch das Thema Calls und Non-Calls bei AT1- und Tier-2-Bankanleihen geprägt. Die Bank of Nova Scotia beschloss, den Call ihrer $AT1 4,65 Prozent (US064159KJ44) nicht auszuüben. Dies ist die zweite Laufzeitverlängerung der AT1-Anleihe in diesem Jahr, nachdem die Aareal Bank ihre AT1-Anleihe zum dritten Mal nicht zurückgerufen hat (die Anleihe ist jedes Jahr rückzahlbar). Auf der Tier-2-Seite hat die Banco BPM ihre 500 Millionen Euro-Anleihe mit einem Kupon von 4,375 Prozent am letzten Tag des Abrufzeitraums zurückgerufen.

Der September war ein ereignisreicher Monat für die Credit Suisse
Zunächst berichtete die Financial Times über eine mögliche Aufspaltung ihres Geschäfts in drei Teile: Das Beratungsgeschäft der Gruppe, eine „Bad Bank", die abgewickelt werden soll, und das restliche Geschäft. Darüber hinaus berichtete Reuters, dass die Bank Investoren bezüglich einer möglichen Kapitalerhöhung sondiert habe und deutete an, dass die Credit Suisse einen Ausstieg aus dem US-Markt erwäge, was die Bank „kategorisch dementierte“. Die Credit Suisse veröffentlichte eine Stellungnahme und erklärte, die Bank sei „mit ihrer umfassenden strategischen Überprüfung, einschließlich möglicher Desinvestitionen und Asset-Verkäufe, auf einem guten Weg“. Ganz zu schweigen von den Gerüchten über den finanziellen Zustand der Bank, die Ende des Monats auf Twitter die Runde machten. Die Entwicklung der CDS-Spreads (obwohl die Credit Suisse auf dem gleichen Niveau wie die italienischen Banken notiert) und die Aktienbewertung (zur Erinnerung: Die Bewertung von Bankaktien ist ein sehr schlechter Indikator für einen möglichen Bankrott) haben zu zahlreichen Spekulationen geführt.

Der CEO versicherte daraufhin den Mitarbeitern und Anlegern, dass die Kapital- und Liquiditätslage der Bank solide sei und dass die Entwicklung des Aktienkurses nicht die finanzielle Verfassung der Bank widerspiegele. In der Tat ist die Credit Suisse trotz der jüngsten schlechten Ergebnisse weiterhin gut kapitalisiert (CET1 von 13,5 Prozent im zweiten Quartal 2022) und verfügt über reichlich Liquidität (235 Milliarden Schweizer Franken an hochwertigen liquiden Mitteln). Die Aktien und Anleihen reagierten am 3. Oktober 2022 jedoch recht heftig. Dies erinnert an die Gerüchte um die Société Générale im Jahr 2012 oder die Deutsche Bank im Jahr 2016. Dies könnte größere und frühere Umstrukturierungsankündigungen als erwartet auslösen, möglicherweise begleitet von einer Kapitalerhöhung. Die Bank wird ihre Strategie zusammen mit dem Ergebnis für das 3. Quartal 2022 am 27. Oktober bekannt geben. Seit dem 31. August 2021 haben wir in unseren Subordinated-Debt-Fonds keine Position in Credit Suisse mehr.

Corporates
Auf der nicht-finanziellen Seite hat EDF angekündigt, dass seine Ziele für 2023 einer Überprüfung unterzogen werden, sobald die Regulierungsbedingungen für das nächste Jahr festgelegt sind. Diese Ankündigung folgt auf die Rede von Premierministerin Elisabeth Borne über die Verlängerung des Tarifschutzes für 2023 mit einer Begrenzung des Anstiegs der regulierten Stromtarife auf +15 Prozent ab Februar nächsten Jahres. Das französische Energieunternehmen gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass die Verluste im Zusammenhang mit dem Produktionsrückgang (Korrosion, Wartungsarbeiten) wahrscheinlich noch höher ausfallen werden als erwartet. So erklärte EDF, dass auf Basis der vorliegenden Informationen die voraussichtlichen Folgen des Produktionsrückgangs auf das Konzern-EBITDA für 2022 auf rund -29 Milliarden Euro gegenüber der vorherigen Schätzung von -24 Milliarden Euro neu veranschlagt worden seien. (kb)

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